05.12.2015, Hannover, Pavillon
5.12.2015, Hannover, Pavillion
Es ruckelt und zuckelt und ich wache auf. Das Einparken gestaltet sich anscheinend als recht schwierig. Ich schiebe die Verdunklung von meinem Kojenfenster auf und sehe den Grund: Es geht rückwärts durch eine kleine, auf beiden Seiten völlig zugeparkte Straße und schließlich vor’s Pavillion, das ebenfalls hübsch zugeparkt ist. Irgendwie schaffen es Monique mit ihrem Truck und Danny mit dem Bus trotzdem, vor dem Haus zum Stehen zu kommen.
Die Halle liegt in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof und der Park nebenan ist anscheinend beliebter Drogenumschlagplatz. Zumindest fahren hier häufig Polizeistreifen vorbei und sprengen Grüppchen aus dem Park, die dann, sobald die Staatsgewalt abgezogen ist, erneut aus den Ecken kommen.
Kein Wunder, dass hier an jeder Türe steht: Türen unbedingt geschlossen halten! Und an den Garderoben die netten Hinweisschilder: Bitte abschließen!
Bus und Truck müssen noch einmal umparken, dazu müssen allerdings ein paar Autos weg, die aber dank den anderen mitdenkenden Autofahrern nicht mehr wegkommen. Also kommt wieder die Polizei und nimmt kurzerhand die Absperrstempen zum Park weg, sodass die Autos durch die Grünanlage fahren können. Und endlich stehen unsere „Autos“ so, wie sie sollen.
Meinem Magen geht es langsam besser, zumindest ist mir nicht mehr ständig schlecht und der Kreislauf macht auch wieder mit. Also wage ich mich ans Catering, um ein paar Kleinigkeiten zu mir zu nehmen. Dann betrete ich die Halle selbst. Nicht unbedingt die Schönste, aber praktisch. Ein bisschen wie ein Amphitheater gebaut gehen die hinteren Ränge treppenförmig nach oben bis zum FOH-Platz, der so „geschickt“ unter der Decke liegt, dass hier jeder Ton von der Bühne so reflektiert wird, dass es klingt wie ein schnelles Delay auf jedem Ton. Einfach abgefahren. Sobald die Front-PA dazu kommt, ist es besser. Trotzdem wird Marc damit noch seinen Spaß haben…
Jetzt ist es erst einmal 14 Uhr und ein weiterer Tourtag vor ausverkauftem Haus wird höchst feierlich eingeläutet. Weil ich immer noch nicht ganz auf der Höhe bin und meinen Tourbericht bereits geschrieben habe, nutze ich die Zeit bis zum Soundcheck, um in meine Koje zu kriechen und noch ein wenig dem Kopfkissen zu lauschen. Zeitgleich mit meinem Wecker zündet irgendwer ein paar Feuerwerkskörper und ich stehe senkrecht in der Koje. Das hört sich erstmal an wie Schüsse um die Ecke. Da kommen schnell Bilder aus den letzten Tagen hoch und ich warte auf die Sirenen. Die bleiben aber aus und so kann es sich tatsächlich um nichts Dramatisches handeln. Trotzdem habe ich meinen Schreck des Tages erstmal weg.
Der Soundcheck verläuft zügig und die Halle heute klingt wieder so völlig anders als gestern. Völlig trocken und – zumindest AUF der Bühne – keine Reflexionen. Hier können ja auch gar keine mehr sein, die sind ja alle bei Marc….
Pünktlich nach dem Soundcheck gibt es Abendessen und auch hier nehme ich ein paar Kleinigkeiten zu mir. Und habe anschließend noch ein halbes Stündchen, mich langzulegen. Eine Stunde vor Showbeginn bin ich wieder am Start und wir ziehen uns um für den Auftakt mit Schandmäulchen.
Und dann geht sie wieder los, die Reise ins Ungewisse. Lustig wird es wieder und nach Schandmäulchen machen wir uns fertig für’s Hauptprogramm.
Das läuft heute ein wenig unter dem Motto „Pleiten, Pech und Pannen“, was Thomas aber charmant zu umspielen weiß. Und an dieser Stelle ein dringender Aufruf en Yv, die so herzerfrischend gelacht hat. Bitte melde dich bei uns, Birgit braucht dein Lachen noch als Klingelton!!! Also falls Yv das liest oder jemand, der Yv kennt… Wißt ihr Bescheid…
Nach gut 2 Stunden sind wir mit dem Hauptset durch und verlassen die Bühne. Duschen, umziehen und raus zu den Fans.
Danach packe ich meine Sachen und begebe mich recht bald in den Bus. Nach und nach trudeln die Kollegen ein und wir starten unsere Reise nach Berlin. Das lustige Ausparkmanöver erlebe ich dann wieder aus meiner Koje.
Gute Nacht
Hipp Höpp
Ducky