10.03.2011 – Bremen [Pier2]
10.3.2011, Bremen, Pier 2
Guten Morgen liebes Tagebuch,
drei Tage in der Schublade und schon bist du wieder am Start! So eine aufgesplittete Tour hat viele Vorteile: Das Kind zuhause vergisst einen nicht, der Schlafakku wird wieder aufgeladen, die Stimme des Sängers kann sich erholen, man hat Zeit zum Durchschnaufen an der frischen Luft, die Bühnenklamotte kann auch mal von ihren Salzrändern befreit werden und man freut sich umso mehr auf die nächsten Shows!
Und die stehen jetzt an: Wir treffen uns am Vorabend am Proberaum und warten auf den Nightliner, der heute zuerst in Landsberg die Crew abholt und dann den Rest. Möglichst zeitig wollen wir aufbrechen, sind es doch rund 800 Kilometer in die die Hanseatenstadt und es gibt eine Menge Arbeit: Ab den Deutschlandshows haben wir Vollproduktion dabei, also komplett eigenes Licht und Ton. Das muss alles erst einmal aufgebaut und eingestellt werden.
Eigentlich bin ich hundemüde, aber Murdock hat um Mitternacht Geburtstag, den 30sten, und den müssen wir natürlich feiern! Danny hat Kuchen gebacken und ich packe noch eine 1,5 Liter Flasche Champagner zum Anstoßen ein. Der ist nicht wirklich gut und ich frage mich mal wieder, wer diese Rülpsbrause erfunden hat. Das ist doch nicht lecker!!! Das ist doch schlimm!!!! Egal, man kippt es zu unterschiedlichsten Festivitäten doch ständig in sich hinein und es erinnert mich an dieses Musikantenstadlgedümpel, das auch niemandem gefällt, aber trotzdem von Millionen Menschen konsumiert wird. Seltsame Phänomene….
800 Kilometer Fahrt, das bedeutet für mich entsprechend mal wieder so gut wie keinen Schlaf und traditionell werde ich von Cara geweckt. Wenn die nämlich morgens Anna begrüßt, die in der Koje gegenüber meiner schläft, dann ist die Nase bei Anna und der Schwanz – rischtisch – bei mir! Freundlich wedelt sie mir ihre Rute um die Ohren, bis auch ich endgültig wach bin, egal, eine Stunde Halbschlaf hin oder her machen das Kraut nicht fett.
Also stehe ich auf und laufe im Pier 2 ein. Ein überdimensionaler Überseecontainer. Nur Blech rundum, das schön scheppert und scheiße isoliert ist. Irgendwie aber kultig.
Unser Soundcheck ist schnell vorbei und wir überlassen die Bühne Rawkfist, die uns die nächsten 4 Shows supporten werden.
Derweil zieht es mich ins Catering, wo kulinarische Köstlichkeiten auf uns warten und immer nach dem Motto „vor der Show nie zu viel essen“ belade ich meinen Teller zweimal mit den feinsten Zutaten… So, satt bin ich jetzt, kann ein kleines Schnäpschen nicht schaden und das finde ich in Gestalt eines guten russischen Wodkas, den mir der freundliche Caterer reicht.
So kann der Abend kommen! Das Pier ist mit weit über 2000 Menschen bombenvoll und die Stimmung schon vor dem ersten Ton am Kochen. Rawkfist eröffnen den Abend und wir ziehen uns derweil um und sammeln uns zum Händekreis hinter der Bühne, bevor wir die Bretter entern und mit den Bremern einen tollen Abend zelebrieren. Zu den Zugaben schlüpfen Matthias, Stefan und ich in Werder Bremen Trikots mit großer 4 auf dem Rücken, die wir anschließen zu Gunsten von Viva con Agua versteigern.
Nach der Show heißt es schnell duschen und dann raus zum Autogrammemarathon. Rechtzeitig um 00 Uhr sind wir alle im Backstage, um mit Matthias auf seinen 31sten Geburtstag anzustoßen. Nach und nach laufen wir am Bus ein, denn um 1 Uhr ist bereits Abfahrt.
Gute Nacht und
Hipp Höpp
Ducky