10.8.2018, Eschwege, Open Flair Festival

Guten Morgen liebes Tagebuch!

Nach ein paar kurzen Momenten zuhause und Schlafen im eigenen Bett geht der Festivalsommer in die nächste Runde. Das Open Flair in Eschwege ruft uns nach vielen Jahren wieder einmal. Unser letzter Auftritt muss ca. 2012 gewesen sein, jedenfalls waren da Schwangerschaftsvertretungen am Start.

Uns ist das Festival in sehr guter Erinnerung geblieben. Diesmal dürfen wir die idyllische Seebühne beschallen, die, wie der Name schon sagt, direkt vor einem See liegt.

Schandmaul_Open-Flair_2018-8

Doch erst einmal treffen wir uns am Proberaum, jedoch heute ohne Probe. Es reicht also, gegen 23 Uhr da zu sein und ich kann den Tag noch weiterstgehend zuhause verbringen. Der Nightliner pickt uns auf und wir starten die Reise nach Eschwege. Das liegt kurz vor Kassel. Es regnet und ist deutlich kühler geworden. Ich habe vorsichtshalber mal gar keine lange Hose eingepackt, ist Mann ja gar nicht mehr gewohnt. Wohlweißlich ist aber ein Pullover am Start, der soll noch gute Dienste erweisen…

Wir kommen morgens gegen 6.15 Uhr an und gegen 8 stehe ich auf. In Wahrheit viel zu früh, spielen wir doch erst von 00.30 Uhr bis 2 Uhr morgens. Da ist also viel Zeit zu überbrücken. Ich starte den Tag mit Kaffee und Rührei, dann räume ich meine Sachen in die Garderobe. Eine Stunde ist schon mal geschafft… Bleiben nur noch 16 weitere…

Ich streife ein wenig über das wirklich schöne Festivalgelände, das von völlig unterschiedlichen Bands bespielt wird. Da ist jede Stilrichtung vertreten und auch völlig unbekannte Acts bekommen hier eine Chance.
Den ganzen Tag weht ein frischer Wind, aber es ist weitgehend Sonnig. Trotzdem tut eine Weste gut. Ich wandere zum See. Habe extra meine Badehose im Gepäck. Das Wasser ist grün, ganz schön warm und hat einen leicht fauligen Geruch. Ok, das mit dem Baden lasse ich bleiben. Füße reinhängen muss genügen.

Ich sitze in der Sonne und lasse Füße und Seele baumeln. Ein schöner Tag!

Nach dem Mittagessen ist dann irgendwann auch der letzte Langschläfer wach und wir machen ein Meeting über den Onlineplan der nächsten Tage und Wochen. Zum Teil wird es Urlaubsvertretungen für bestimmte Bereiche geben. Saskia ist so lieb, uns hier ein wenig unter die Arme zu greifen.

Die Uhr tickt weiter und gegen 17 Uhr ist mein Plan, mich noch einmal schlafen zu legen. Eigentlich ein guter Plan, stünde der Bus nicht direkt hinter der Bühne und würde das Blech nicht jeden Bassdrumschlag in ein ohrenbetäubendes Geschepper übersetzen. Na herrlich. Da hilft auch die Ohrstöpseltaktik rein gar nichts. Ich ruhe mich also nur ein bisschen aus, dann gehe ich zum Abendessen. Zwischenzeitlich ist es dämmrig geworden und kalt! Gut, dass es hier zwei Feuerstellen gibt, an denen wir es uns gemütlich machen. Ein ziemlich angeschlagener Musiker einer der ersten Bands fragt mich zum zwanzigsten Mal, ob ich Kippen für ihn habe und wo er seine verloren hat und ich erkläre ihm zum einundzwanzigsten Mal, dass ich nicht rauche, was der junge Mann wiederum gar nicht verstehen kann.

Irgendwann ziehe ich aus lauter Kälte sehr frühzeitig meine Bühnenhose und -schuhe an. Das ist nämlich die einzige Hose, die zumindest übers Knie geht und die einzigen festen Schuhe, die mit Socken zu tragen sind. Und schließlich ist es tatsächlich Mitternacht und unser Auftritt steht bevor. Es verirren sich erstaunlich viel Menschen zur Seebühne zu dieser späten Stunde und wir sind auch die letzte Band des heutigen Tages.
Noch einmal werden alle Systeme hochgefahren und wir starten in die frühmorgendliche Show bei geschätzten 10 Grad plus.
90 Minuten Party sind angesagt! Dann ziehen wir uns zurück und um und halten uns am Feuer warm, bis der Bus gegen 4 Uhr morgens in Richtung Gröbenhell aufbricht, wo wir gegen 10.15 Uhr ankommen. Jetzt rein ins Auto und ab nach Hause!

Bis in bälde

Hipp Höpp

Ducky