12.8.2016 – 13.8.2016, Mönchengladbach und Coburg
Guten Morgen, liebes Tagebuch!
Weiter geht es im langen Konzertsommer mit Unheilig. Als nächste Stadt steht Mönchengladbach auf dem Programm. Nach einer Bandprobe kommt der Nightliner und sammelt uns am Proberaum auf. Seltsam leer ist der Bus. Matthias reist direkt aus dem Urlaub an, ebenso kommen Micha und Dirk direkt. Cese sammeln wir unterwegs bei Karlsruhe auf. Und statt Marc ist dieses Wochenende Achim dabei, der für den FOH-Mix zuständig sein wird.
Wir starten in die Nacht und mich ruft irgendwann gegen 2 Uhr morgens meine Koje.
Ich erwache bei Sonnenschein und blicke direkt auf das Hockeystadion, in dem heute das Konzert stattfinden wird.
In den Katakomben ist unser Backstageraum und ich mache mich erstmal an das Frühstücksbuffet. Der heutige Tag wird uns als der „Brummtag“ in Erinnerung bleiben. Alle Instrumente mit Pickups, also Bass und Gitarre haben einen furchtbaren Brumm, sobald man den Volume-Poti hochdreht. Das ist für den Unheilig-Bassisten jetzt nicht so dramatisch, denn es gibt gar keinen, Licky an der Gitarre s dagegen hat ein massives Problem. Es wird alles versucht. Vom Bundesamt für Funk bis zur Nachbarveranstaltung. Alles wird gecheckt. Der Brumm ist mal besser, mal schlechter, aber immer da. Komisch. Bei mir brummt’s auch, aber nicht ganz so extrem und ich finde ein paar Positionen auf der Bühne, die als „spielbar“ einzustufen sind. Grundsätzlich gilt: Je weiter vorne, desto besser…
Insgesamt müssen wir heute alle mit diesem Phänomen leben. Nach Unheilig checken wir den Sound, der weitestgehend passt.
Wir widmen uns wichtigeren Dingen wie Internet, Essen und dem Livestream, den wir heute direkt von der Show ins Netz senden. Hier gilt es noch zu besprechen, wie wir das Ritual terminieren und dann ist es schon soweit. Be One und Megazwei sind durch und wir an der Reihe. Unser Freund Andreas bekommt das Pad und wir starten die Show und den Stream.
Alles läuft fein, ich habe den Brumm weitestgehend im Griff und wir genießen den Abend bei schönem Wetter.
Nach Unheilig suchen wir uns wieder einen strategisch günstigen Platz, diesmal mit extra angeschafftem Akkustrahler erhellt. Wir erleben wieder einen großen Run auf die Autogrammkarten, uns und unsere CDs. Sehr schön!
Später gibt es bei den Bussen noch einen kleinen Absacker, dann ruft die Koje und wir starten nach Coburg.
Auch in Coburg ist es sonnig und drückend warm. Das Cateringzelt steht in der prallen Sonne und es ist darin kaum zu ertragen.
So holt man sich sein Essen und sucht sich danach einen Platz im Schatten. Die Bühne steht mitten auf dem Schlossplatz, vor toller Kulisse. Heute brummt nix, alles ist wieder fein. Nicht nur Licky freut sich, ich mich auch!
Wir warten auf unseren Soundcheck, der gegen 14.45 Uhr beginnt, also direkt nach Unheilig. Wir spielen ein paar Nummern für uns und vor allem für Achim, so hat er in aller Ruhe Zeit, an der Anlage und den EQs zu schrauben. Heute ist es auch für ihn feiner als gestern und wir freuen uns über einen tollen Ersatzmann am Pult.
Staubkind haben für heute kurzfristig abgesagt und so verschieben sich alle Zeiten nach vorne und wir beginnen bereits um 18.45 Uhr. Los geht’s und wir starten in den Abend. Es wird eine tolle Show mit vielen besonderen Einlagen: Beim meinem Vogelfrei-Solo, zu dem ich auf den Laufsteg soll/darf/muss ist Thomas in der Pflicht, mein Fußboard zu bedienen. Das klappt heute ins Solo rein gut, doch raus zu verschaltet er sich und aktiviert den geboosteten Cleankanal. Mir fliegen fast die Ohren raus, aber hey, das passiert schon mal, wenn alles live ist!
Zur Ansage von „dein Anblick“ gibt es in der ersten Reihe einen Heiratsantrag und sie, wenn ich mich richtig erinnere war ihr Name Sabine, sagt ja! Großer Jubel und danach das passende Lied von uns.
Nach dem Konzert legen wir uns trocken und kämpfen uns nach Unheilig durch eine Menschenmenge, die vor der Absperrung kostenlos das Konzert hören. Ich schalte den Strahler ein und wie von Geisterhand weichen plötzlich alle zur Seite. Ich höre was von „Stars“ und „Fernsehen“. Naja, so wild ist es jetzt nicht, aber der Trick ist wirkungsvoll und wird ins Repertoire abgespeichert.
Heute reißt man uns Cds und Co förmlich aus den Händen und wir gehen erst, als die Security den Platz räumt.
Vor unserem Bus treffen sich noch die üblichen Verdächtigen und ich mache mich irgendwann auf den Weg in meine Koje.
Gute Nacht
Hipp Höpp
Ducky