13.1.2012, Karlsruhe, Festhalle Durlach
13.1.2012, Karlsruhe, Festhalle Durlach
Guten Morgen, liebes Tagebuch,
wie bereits im letzten Bericht angedeutet endet meine Nacht unerfreulich früh. Die innere Uhr ist zuhause einfach Dank Töchterchen und Getier zuhause auf irgendwo zwischen 7 und 8 Uhr morgens geeicht. Und diese Uhr interessiert sich einen feuchten Dreck dafür, dass wir einen sehr netten und auch sehr langen Abend im Bus hatten und uns die Fahrt nach Karlsruhe mit angeregten Gesprächen, Hiaslmikado und anderem Blödsinn verkürzt haben.
Auf alle Fälle liege ich gegen halb 5 in der Koje und bin um 8 wieder wach. Und wach bedeutet in diesem Fall nicht, kurz hochschrecken, auf die Uhr blicken, seufzen, sich wieder umdrehen und weiterschlafen. Wach bedeutet in diesem Fall, alle Regler schlagartig ganz nach oben und Systeme auf vollen Schub. Eine halbe Stunde versuche ich den Motor wieder abzuwürgen, keine Chance! Da hilft nur die Kapitulation und ich verlasse meine Koje. Die Halle ist bereits offen und es gibt sogar schon erste Häppchen vom Catering. Na immerhin…
Ich richte mich gemütlich in der Garderobe ein, merke allerdings schnell, dass es hier einen Haken gibt, das W-LAN reicht nämlich nicht bis hier her. Schon verwunderlich, wie selbstverständlich das inzwischen geworden ist. Vor 10 Jahren haben wir unsere Tourberichte noch auf USB-Sticks gespeichert und falls es in einer Halle mal Internet gab, gleich mehrere Berichte über die jeweiligen Bürorechner ins Netz gestellt. Das ist schon wesentlich komfortabler geworden und wir damit auch wesentlich schneller mit unseren Berichten.
Das Schöne an einem Laptop ist ja aber, dass man damit in der Gegend herum laufen kann und so finde ich schließlich einen Internetzugang. Nur ist der weit weg von meiner gemütlichen Garderobe…
Unsere Crew spielt derweil mal wieder Kistentetris, die Bühne in der Festhalle ist ein klassischer Guckkasten. Zwar relativ tief, dafür nicht besonders breit. Da wird bereits der Bühnenaufgang zum Abenteuer und die Temperatur, die sich hier oben entwickeln wird ist auch nicht zu verachten…
Sieht man alles Material aus den beiden Trucks so in der Halle vor der Bühne stehen, fragt man sich, wie das alles da rauf passen soll. Erstaunlicher Weise klappt es immer irgendwie. So auch heute und pünktlich um 16 Uhr starten wir nach einer kurzen Reflexion des gestrigen Abends unseren Soundcheck. Guckkastenbühnen haben neben ihrem eingeschränkten Platz auch noch die Problematik, dass der Sound meistens ziemlich kacke ist, und so scheppert es munter von allen Ecken und Kanten. Damit muss man bis zu einem gewissen Grad leider leben und Monitorgott Andy hat die Bühne erstaunlich gut im Griff.
Nach dem Soundcheck geht es ins Catering, wo heute vom Allerfeinsten aufgefahren wird. Einfach nur lecker und ich muss mich beherrschen, dass ich mir den auch nicht so voll haue, dass ich später nur noch über die Bühne rolle. ICH bin schließlich nicht schwanger.
So kommt langsam aber sicher die Auftrittszeit, Burn eröffnen den Abend vor ausverkauftem Haus und wir feiern die Party weiter. Es ist stickig und heiss, macht aber mächtig Spass. Bis um 22 Uhr hält man es noch halbwegs aus, da sind die Fenster geöffnet, ab 22 Uhr heißt es Dampfsauna pur. Stefan ist dabei die ärmste Sau, der sitzt ganz oben und ich spüre, wie die Luft unten bei Thomas und den Mädels schon deutlich kühler ist als bei Matthias und mir, oben am Drumriser ist es … sau heiß!
Trotzdem: Lieber zu warm als zu kalt und als erstes springen alle nach der Show unter eine Dusche. Trockene Klamotten und dann raus zu den Fans, die uns schon erwarten. Irgendwann hat auch der Letzte sein Foto und sein Autogramm und
Der Abend kann ausklingen. Gespräche über die Show, und das Leben an sich, bis es schließlich weiter geht nach Tuttlingen. Heute ruft mich meine Koje deutlich früher und so wird diese Nacht ein gutes Stück länger.
Bis morgen
Hipp Höpp
Ducky