16.03.2011 – Mannheim [Maimarkt Club]
16.3.2011, Mannheim, Maimarkt Club
Guten Morgen, liebes Tagebuch,
habe ich schon erwähnt, dass so eine gesplittete Tournee eigentlich nur Vorteile hat? Akku auftanken in der Homebase ist einfach nachhaltiger, als eine Nacht in irgendeinem Hotel in irgendeiner Stadt.
Und so freut man sich frisch gestärkt umso mehr auf die nächsten Shows, die jetzt anstehen!
Zunächst treffen wir uns wie immer spät abends am Proberaum, wo uns gegen Mitternacht der Nightliner aufsammelt und mit uns Richtung Mannheim aufbricht.
Angesichts der Tatsache, dass das Abendessen bei mir etliche Stunden zurück liegt und auch der Rest deutliche Anzeichen von Hunger zeigt steuern wir um exakt 1 Uhr 12 den nächsten Rasthof mit leuchtendem goldenem „M“ an – um dann festzustellen, dass es um diese Uhrzeit gar nicht so leicht ist, an Essbares zu kommen. Der Mäckes jedenfalls hat seine Tore um 1 geschlossen und die einzige Bockwurst, die an der nächsten Tanke noch im Topf liegt, sieht in etwa so Appetit anregend aus, wie die angetrocknete Schnitzelsemmel daneben… Da fällt schnell die Entscheidung für ein paar Tüten höchst gesunden Knabberkram.
Während Aperol Spritz das neue In-Getränk des Busses zu werden scheint, setzt sich Nadine über den lästigen Gruppenzwang hinweg und sucht nach neuen Mischerfahrungen. Campari gibt es noch, aber keinen Saft. Macht nichts, versucht Frau es eben mit Wodka. Campari-Wodka?! Der geneigte Leser mag sich fragen: Wie schmeckt denn das?! Die ehrliche Antwort: Erstaunlicher Weise gar nicht so schlecht! Der Campari nicht mehr ganz so bitter im Abgang, der Wodka dezent kaschiert… Der perfekte Kojenzwirbler! Na dann, gute Nacht!
Bis zum Morgen geistert die Frage durch den Bus, ob wir in diesem Maimarkt Club schon gespielt haben oder nicht. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern und als ich morgens erwache und aus dem Bus krieche, bestätigt sich meine Nicht-Erinnerung. Mannheim war bislang Feuerwache und in letzter Zeit gar nicht mehr. Aber heute wieder. Diesmal in dieser – dezent ausgedrückt – Lagerhalle mit Kühlschrankflair. Dafür ist die Bühne groß, das Catering gut und die Backstageräume einigermaßen gemütlich.
Und unser Freund Chriss hat heute seinen 50sten Geburtstag und besucht uns. Er ist bei uns immer die gute Seele für alles. So machte er die Orchesterbetreuung auf der Kunststücktour, fuhr Birgits Wohnmobil, bis sie wieder in den Nightliner umstieg, machte Merchendise und ist immer zur Stelle, wenn Hilfe Not tut. Entsprechend muss dieser Mann, den wir nur liebevoll „Hedwisch“ nennen, gewürdigt und gefeiert werden. Dazu gehört auch ein kleiner Auftritt auf der Bühne während der Show.
Bis es aber soweit ist habe ich noch ein paar Missionen im Sherwood Forrest zu bestreiten…
Außerdem habe ich eine E-Gitarre im Gepäck, die die ganze Band signiert. Ich habe da von einem Jungen erfahren, der sich eine wünscht, aber gerade nicht die nötigen Mittel dazu hat. Die bekommt er jetzt als Überraschung überreicht. Da freut er sich und ich weiß, dass die Dame in guten Händen liegt.
So kommt der Abend und Rawkfist spielen ihre letzte Supportshow, denn ab morgen werden „Burn“ die Anheizer machen.
Dann ist es für uns soweit und es heißt: Showtime. Gut gelaunt spielen wir unser Set, bis Hewisch auf die Bühne gerufen wird und seine öffentlichen Lorbeeren erhält.
Nach der Show ziehen wir uns wie immer um und gehen wieder raus zu den Fans, bis auch der letzte sein Autogramm hat, dann feiern wir backstage noch ein wenig, bis sich der Bus in Bewegung setzt und ein weiteres Mal die Koje ruft!
Hipp Höpp
Ducky