18.10.2014, Graz, Orpheum
18.10.2014, Graz, Orpheum
Guten Morgen, liebes Tagebuch!
Man möchte es kaum glauben: Die Sonne scheint. Sie brennt vom Himmel, als wäre es Hochsommer und so hält es mich nicht besonders lang in meiner Koje. Wir stehen schon neben dem Orpheum, einer Halle, ich persönlich sehr mag und schätze. Hier ist das Essen immer super, die Bühne ausreichend tief, das Personal sehr nett und die Umgebung auch ganz schön. Auf unserer ersten Österreichtour waren wir bereits hier, damals vor rund 70 (!!!) Leuten, mit denen wir eine Polonaise durch die Halle machten. Da war noch genug Platz. Heute sieht das etwas anders aus…
Mit Koffer und Rucksack betrete ich die Katakomben und mache mich auf den Weg zum Backstagebereich. Immer schön, wenn man die Hallen inzwischen kennt und weiß, wo man hin muss. Das Frühstück wird gerade gerichtet und so habe ich noch Zeit, meinen Rechner aufzubauen und mich etwas zu hygienisieren. Dann gibt’s Rührei satt und dazu frisches Biobrot. So kann’s doch losgehen!
Der Tag plätschert dann mit dem täglichen Wahnsinn dahin: Tourbericht schreiben, Fanfragen beantworten, zwischendurch vom Buffet schnützen und seinen Gedanken nachhängen.
Die Crew baut derweil alles auf und um Punkt 16 Uhr stehen wir zum Soundcheck bereit. Der ist kurz und schmerzlos und die Kollegen von Feuerschwanz dürfen die Bühne entern.
Jetzt heißt es, die Zeit bis zum Abendessen zu überbrücken, um sich dann weiteren kulinarischen Köstlichkeiten hinzugeben
Schließlich ist es an der Zeit sich umzuziehen und auf den Abend einzustimmen. Im Saal und mit dem Publikum machen das derweil die Feuerschwänze, wir bei unserer allabendlichen Playlist und einem kleinen Erfrischungsgetränk. Dann ist es soweit und die Bühne gehört die nächsten zwei Stunden uns. Es wird ein toller Abend. Die Luft ist heiß und erinnert an tropischen Regenwald, alles klebt und auf die nasse Bühnenklamotte morgen freue ich mich schon heute…. Ich bin mal wieder froh, dass ich so (relativ) unproblematisches Instrumentarium spiele. Ich muss meine Gitarren nicht während der Show mit Klebeband nachtunen, wie Birgit ihren Dudelsack. Blöd nur, wenn einem dabei das „Werkzeug“ in Form einer Feile hinters Keyboard fällt. Apropos Keyboard und Birgit. Seit diesem Konzert ist hinreichend bekannt, dass ein Keyboard KEIN Dudelsackablageplatz ist. Dabei kann man nämlich irgendwelche Knöpfe bedienen, die dann bei „Euch zum Geleit“ einen „tollen“ 80er Jahre Zusatzstreichersound erzeugen, der sich nicht mehr stoppen lässt. So erhält die Nummer plötzlich einen ganz „eigenen“ Charme…
Völlig durchnässt aber sehr zufrieden verlassen wir schließlich die Bühne, duschen kurz, ziehen uns um und gehen wieder raus zu den Fans.
Pünktlich (naja, FAST pünktlich…) um 1 müssen wir los, denn 800 Kilometer (wer hat sich denn dieses Routing überlegt???) liegen vor uns. Und ein paar Hindernisse, wie sich noch herausstellen wird. Doch dazu morgen mehr…
Hipp Höpp
Ducky