18.6.2011 Abenberg, Feuertanzfestival

18.6.2011 Abenberg, Feuertanzfestival

Guten Morgen, liebes Tagebuch!

Nach einem erfolgreich verbrachten Offday in und um München heißt es am späten Abend Einlaufen am Proberaum, um den Nightliner zu besteigen und mit ihm die nächsten zwei Shows anzusteuern. Zunächst geht es nach Abenberg zum Feuertanzfestival.
Bifi erlebt beim Einsteigen eine freudige Überraschung, ist bei diesem Bus doch die bestellte Mama-Kind-Schlafecke eingebaut, die eher einem kleinen Hotelzimmer gleicht, als einer Nightlinerkoje. Das ist mal ein Luxusbett. Das hat aber auch für mich selbst entscheidende Vorteile, ist durch die Sonderkonstruktion meine eigene Koje ein gutes Stück länger als sonst und ich kann endlich einmal ausgestreckt auf dem Bauch liegen und stoße weder oben noch unten an!!! Das ist toll…
thommy-im-strandkorb
Nach Abenberg fahren wir rund 2,5 Stunden und kommen dort mitten in der Nacht am Busparkplatz an. Jetzt nochmal einen kurzen, aber ruckelfreien Schlaf genießen, bevor die Nacht für mich und meine innere Uhr um halb 7 beendet ist.
Mit dem Feuertanzfestival verbindet uns so eine Art Hassliebe. Für unsere Crew ist hier immer harte Arbeit angesagt, geht es doch morgens gleich mit einem Materialshuttle los, weil der Truck nicht auf die Burg kommt. Im Klartext heißt das: Ausladen, Umladen, Ausladen, Aufbauen, Abbauen, Einladen, Ausladen, Einladen. Und das alles auf relativ beengtem Platz neben der Bühne. Und dieses Jahr macht das Wetter zusätzliche Schwierigkeiten, denn zeitweise schüttet es aus Eimern. Dann muss immer sehr zeitig geladen werden, da ab Einlass kein Transport mehr in die Burg möglich ist. Also vor Einlass rein, nach Ende des Tages wieder raus. Soviel zum Negativen. Auf der anderen Seite ist es einfach ein kultiges Festival, das den Besuchern jedes Jahr ein kunterbuntes Line Up mit viel Rahmenprogramm, vom Mittelaltermarkt bis zum Mäuseroulette, bietet. Als Band erwartet einen ein feierfreudiges und gut gelauntes Publikum, sodass die Auftritte hier immer zu Highlights werden.
Doch zunächst müssen wir die Zeit bis zur Show rumbringen. Ganze 12 Stunden! Der Tourbericht für Ulm ist schon geschrieben, also streife ich erst einmal über das Gelände, bevor das große Gedränge losgeht. Ein ganzes Schwein hängt am Spieß und wartet aufs Feuer, unsere Crew schiebt Kisten ins Zelt neben der Bühne und schwarze Wolken ziehen im Westen auf. Mir fehlt eindeutig Sonnenschein!

Einlass ist schon um halb 12 und langsam füllt sich der Platz vor der Bühne. Man merkt allerdings, dass gestern schon ein Festivaltag war, denn der eigentliche Zulauf beginnt erst gegen 16 Uhr. Ich pendle zwischen Bühne und Backstagebereich, höre mir jede Band zumindest 2 Nummern lang an und schaffe es so, die Stunden verstreichen zu lassen. Mit Haggard kommt der Zeitplan dann allerdings ins trudeln. Statt vorgesehen 30 Minuten Umbau werden es weit über 60 und so sind wir schließlich kurz vorm dem Umbau auf uns noch gute 45 Minuten im Delay. Unsere Crew vollbringt ein wahres Wunder und holt rund 30 Minuten rein, sodass wir um kurz nach 22 Uhr auf die Bühne können und das Publikum nicht unnötig lang warten muss. Pünktlich zu Beginn unserer Show reißt die Wolkendecke unter dem Nachthimmel auf und der Regen hat endlich ein Ende. Der Party steht nichts mehr im Weg und wir gehen ebenso gut gelaunt auf die Bretter, wie wir empfangen werden. 1,5 Stunden feiern ist jetzt angesagt und von der Massenpolka bis zum gemeinsamen Gesang ist alles geboten. Abenberg wird seinem Ruf mal wieder mehr als gerecht.

Nach der Show ziehen wir uns kurz um und schauen noch einmal raus zum Merchendisingstand um den Abend mit den Fans ausklingen zu lassen und wir nehmen schließlich die Feierlaune mit in den Bus, wo wir bis in die frühen Morgenstunden zusammen sitzen.
Dann ruft die Koje und ich kann in dieser Nacht trotz langer Fahrt tatsächlich einmal gut schlafen. Berlin, wir kommen!

Hipp Höpp

Ducky