19.4.2012, Siegburg, Rhein Sieg Halle

19.4.2012, Siegburg, Rhein Sieg Halle

Guten Morgen, liebes Tagebuch,

erstes Konzert gut rumgebracht, zeitig in die Koje, zeitig wieder raus. Ich stehe vor der Rhein Sieg Halle. Für alle, die denken: „was für ein komischer Name“, sei gesagt – KLUGSCHEISSMODUS AN: dass es hier um zwei Flüsse-Namen geht und nicht etwa um den positiven Ausgang irgendeiner Schlacht KLUGSCHEISSMODUS AUS.
Die Trucks sind bereits offen und weitestgehend entladen, das heißt, dass die Crew schon wieder extrem fleißig ist. Ich überlege mir kurz, ob ich mich ein klein wenig schlecht fühlen soll, dass ich schlafen darf, bis ich eben wach bin und nicht von einem terminverkündenden Wecker geweckt werde. Ich beschließe dann aber, dass ich mich lieber gut fühle, atme tief durch und suche erstmal die Backstageräume auf. Büro einrichten und W-LAN starten, dann rüber zum Catering. Ein Käffchen und der Tag kann kommen!
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Ich beginne ihn locker flockig mit meinem Tourbericht, dann spiele ich im eigens eingerichteten Tourstudio ein paar Infogitarren ein und dann ist es schon wieder 16 Uhr.
Und 16 Uhr ist die erste Konstante des Tages. Soundcheck steht an.
Ich wundere mich etwas über den pappigen Gitarrensound, schiebe es aber erstmal auf die Halle. Irgendwann merke ich, dass das Mikrofon vor der Gitarrenbox verkehrt herum steht und den gesamten Bühnensound abnimmt, aber nicht wirklich das Gitarrensignal. Ok, das ist auch schnell behoben und dann paßt’s!
Den Burnsoundcheck trommelt heute Stefan, der springt nämlich am Samstag für Jörg ein, der wiederum einen wichtigen Termin hat und deswegen nicht trommeln kann.
Man darf also gespannt sein…

Für mich ist es jetzt Zeit fürs Abendessen und anschließend gibt’s Musik in der Garderobe und ein bisschen den Gedanken nachhängen. Dann startet Burn den Abend und ich habe wieder meinen Gastauftritt.
Jetzt noch einstimmen auf die eigentliche Show und schon geht’s los! Heute läuft alles rund und ich kann meinen Kopf ausschalten. Herrlich!
Es wird eine tolle Show, nach der ich schnell unter die Dusche springe, bevor es wieder raus zu den Fans geht. Fotos, Autogramme, und dann wieder ab in die Katakomben.

Es geht wieder an Bord, wo wir unserem Offday entgegen fahren. Ich halte bis um 4 Uhr durch, dann ruft mich meine Koje. Ein paar andere feiern munter weiter, unter anderem „das Phantom“. Dazu muss man etwas ausholen: Die Bustoilette ist ein Ort der Stille, der Meditation, der Rückbesinnung auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Deswegen darf dort nur kleines Geschäft erledigt werden, um den sakralen Flair nicht durch unangenehme Gerüche zu stören.
Das Phantom hat das nicht ganz verstanden. Allerdings sehr wohl den Hinweis: No paper in the toilet. Und so landen die Papierstückchen mit den illustren Schleifspuren einfach am Boden. Da das Phantom aber Meister der Tarnung und Täuschung ist, bleibt es bis jetzt verborgen. Zeig dich, und es gibt echt Mecker…
Matthias verbringt die Nacht vorm Rechner, erst sitzend, dann mit dem Kopf darauf liegend. Jedenfalls schaut er etwas verstört aus der Wäsche, als ich gegen halb 11 einen Schluck Wasser zu mir nehme. Das ist sein Startschuss um ins Bett zu gehen. Ich lege mich auch noch eine Runde aufs Ohr, bis mich der Drang nach Kaffee und einer Toilette weckt ich meinen Offday beginne. Mal sehen, was der Tag sonst noch so bringt…

Hipp Höpp

Ducky