19.10.2014, Pratteln, Z7
19.10.2014, Pratteln, Z7
Guten Morgen, liebes Tagebuch!
Ich erwähnte es bereits gestern. Ein sportliches 800-Kilometer-Routing liegt vor uns (wer auch immer sich das ausgedacht hat…). Eigentlich zeitlich kein Problem bei 1. pünktlicher Abfahrt, 2. keinem Stau und 3. keinen weiteren Vorkommnissen. Alle drei Punkte kommen aber so nicht vor, denn wir fahren 1. nicht pünktlich, 2. stehen wir in eine Stunde in einer Vollsperrung und haben 3. weitere Vorkommnisse. Und zwar in Form des Schweizer Zolls. Es ist ja immer mit immenser Vorbereitung verbunden, überhaupt ein Konzert in der Schweiz spielen zu können. Für Truck und Equipment braucht man ein sogenanntes Carnet, von dem dann auch nichts mehr abweichen darf. Besonders toll, wenn z.B. ein Instrument zickt und kurzfristig ausgetauscht werden muss… Merchendise muss bei der Einreise eingezählt und vorab versteuert werden. Das wollen wir an diesem sonnigen Sonntag am Zollamt auch machen. Doch das Zollamt macht – trotz 24-Stunden-Serviceversprechen – MITTAGSPAUSE. Und das um halb 12… Also warten wir, bis wir legal einreisen dürfen und landen erst gegen 15 Uhr in Pratteln am Z7.
Jetzt heißt es für die Crew Gas geben, damit wir um 17.30 den Soundchecken können.
Ich mache mich erst einmal an mein 15.30-Frühstück, dann setze ich mich an den Tourbericht. Es ist ein komischer Tag. Im Z7 ist kein Tageslicht und nach der langen Fahrerei (sagte ich das mit den 800 Kilometern bereits?!) ist mein Zeitgefühl völlig durcheinander. Müdigkeit macht sich breit und ich bin froh, als endlich Soundcheck ist. Der ist kurz und schmerzlos und Feuerschwanz dürfen sich austoben, derweil wir über das jedes Mal köstliche Catering von Babs herfallen. Lecker!
Viel Zeit für andere Aktivitäten bleibt heute nicht, es geht zügig ans Umziehen und Einstimmen auf die Show. Feuerschwanz eröffnen den Abend und wir müssen mit unserer Playlist warten, bis die Kollegen fertig sind, denn hier gibt es keine geschlossenen Türen und so bekommen wir die volle Dröhnung und erst in der Umbaupause feuern wir unsere wichtigsten Einstimmtitel ab.
Dann heißt es auch schon „Vorhang auf“ und wir entern die Bühne des Z7, wo wir heute unseren eigenen Zuschauerrekord brechen. Sprich: Es ist gesteckt voll und entsprechend warm. Der Schweiß fließt schon beim Wackeln mit dem großen Zeh, davon alleine ist aber noch kein Instrument erklungen, geschweige denn eine Rock’n Roll Show zelebriert…
Das Publikum ist super drauf, wie immer brauchen die Schweizer 2-3 Nummern, bis sie in Fahrt sind – das kennt man inzwischen – danach ist Party pur angesagt.
Nach der Show heißt es wie immer duschen, umziehen und raus zu den Fans. Leider räumt das Personal sehr schnell die Halle, sodass wir nach draußen müssen, wo sich alles etwas verläuft. Ich fürchte, heute musste der eine oder andere auf das eine oder andere Autogramm verzichten.
Punkt 2 fährt der Bus ab in Richtung Heimat. Es war ein toller erster Block dieser Herbsttour. Alles lief routiniert und reibungslos und die Stimmung bei Band und Crew könnte harmonischer nicht sein. Da freue ich mich doch schon auf den nächsten Block, wenn es wieder heißt: Der erste SC. Handmaul ist unterwegs in Sachen UNENDLICH.
Hipp Höpp
Ducky