2.12.2017, Erfurt, Stadtgarten

2.12.2017, Erfurt, Stadtgarten

Guten Morgen liebes Tagebuch!

Zwei Decken und die sexy Thermowäsche haben gegen die Kälte gesiegt! So schlafe ich erstaunlich gut und wache entsprechend früh auf. Gegen halb 10 hält mich nichts mehr in der Koje und ich gehe in den Stadtgarten. Das ist entgegen dem Namen gar kein Garten, sondern eine Halle, oder vielmehr: Ein ehemaliges Theater mit entsprechender Guckkastenbühne. Ich bin immer gerne hier! Ein großer Vorteil der Halle: Ein rundumlaufender Balkon, der für das Publikum aus statischen Gründen gesperrt ist. Also Musiker hat man aber einen tollen Blick auf das Auditorium und so kann ich mir heute auch die Show der Krähen mal komplett anschauen.

Schandmaul_Erfurt_2.12.17-7

Aber der Reihe nach: Zuerst muss natürlich der Magen gefüllt werden und die Müdigkeit mit einem leckeren Filterkaffee aus dem Gesicht gespült werden. Danach steht die Grundhygienisierung an. Die Kollegen schlafen alle bis auf Thomas noch und so ist in der Garderobe freie Platzwahl. Da die Steckdosenzahl sehr übersichtlich ist – es sind genau 2 und an einer hängt ein Kühlschrank – weiß ich ziemlich schnell, wo ich mich hinsetze, um mein mobiles Büro mit Strom zu versorgen. Es ist eiskalt im Raum und ich drehe erst einmal die Heizungen voll auf. 2 Stunden später sind sie am Thermostat lauwarm, 20 Zentimeter weiter so wie vor 2 Stunden. Der Hobbyheimwerker zückt sein Gürtelwerkzeug und dann entlüfte ich die Dinger erstmal. Es zischt eine gefühlte Ewigkeit, bis der erste Tropfen Wasser kommt. Jetzt noch der im Bad. Gleiches Spiel. Dafür werden sie Dinger jetzt endlich warm. Ich begebe mich derweil ins Catering. Hier ist es schon warm und es gibt warme Nahrung und heißen Tee.

Thomas kommt derweil aus Erfurt zurück und ist sichtlich irritiert. Beinahe traumatisiert könnte man sagen. Er hat etwas wirklich Verstörendes erlebt! Er war am Christkindlmarkt. Das alleine reicht bei Thomas schon für Fluchtgedanken, doch dann passierte ES: Reihenweise Marktbesucher, die in der einen Hand eine original Thüringer Rostbratwurst (nebenbei eine der besten Bratwürste überhaupt!!!) hielten und davon abbissen und in der anderen Hand einen Glühwein. Und den abwechselnd zur Wurst tranken. Erschütternd! Ich hätte bei dem Anblick vermutlich hinter das nächste Lebkuchenhaus übergeben müssen. Gut, dass ich mich diesem Frevel nicht ausgesetzt habe!
Allein der Gedanke weckt den Wunsch auf einen ordentlichen Magenbitter! Für den ist es aber eindeutig noch zu früh, außerdem steht jetzt der Soundcheck an.
2 Songs, dann sind wir startbereit für den heutigen Abend! Zumindest musikalisch. Selbstverständlich muss vorher noch für das leibliche Wohl gesorgt werden und eine musikalische Einstimmung stattfinden.

Irgendwann ist es dann aber soweit und die Krähen eröffnen den Abend. Dank zuvor schon erwähntem Balkon hat man nicht nur gute Sicht auf die Bühne, sondern auch ungehinderten Zugriff von oben. Das weckt den Schalk im Nacken und Stefan und ich bauen kurzerhand die schandmaul’sche Luftwaffe auf. Die greift in Form von Papierfliegern die Kollegen auf der Bühne an. Man kennt sich ja inzwischen ganz gut und weiß, dass die Krayenzeitler zum Lachen nicht in den Keller müssen…

Dann ist es Zeit zum Umziehen und um Punkt 21 Uhr startet unser Intro zur letzten Show des vorletzten Tourblocks dieser unfassbaren Nachholtour. Es macht einfach Spaß und das Konzert wird eine große Party.

Hinterher gibt es noch Autogramme und Geschenke in fester und flüssiger Form und plötzlich ist es im Catering gesteckt voll mit Menschen. Ich verliere den Überblick. Gut, dass liegt nicht nur an der Vielzahl an Gästen, sondern den diversen Mitbringseln. Ist mir heute aber auch egal. Manchmal darf man sich auch selber feiern, zumal morgen keine Show ist.

Ich verabschiede mich in den Bus, wo wir noch lange zusammensitzen. Gegen 4 Uhr morgens ruft mich die Koje. Jetzt sind 4 Tage frei und dann geht es zu den letzten 3 Shows dieser Tour. Bis ganz bald!

 Gute Nacht

 Hipp Höpp

Ducky