2.7.2011 Freiburg, Zelt Musik Festival
2.7.2011 Freiburg, Zelt Musik Festival
Guten Morgen, liebes Tagebuch!
Sonne pur in Freiburg! Ich kann kaum aus den Augen blicken, so hell ist es, aber zum Glück ist es vom Bus ins Zelt nicht weit. Hier gibt es alles, was das frühmorgendliche Musikerherz begehrt: Toiletten, einen liebevoll gestalteten Backstagebereich und ein leckeres Frühstück. Apropos liebevoll: Das ZMF ist ein richtiges Wohlfühlfestival. Unendlich viele kleine Details runden das Gesamtbild ab. Vor dem Zelt baumeln an Traversen Schaukelsessel, überall stehen urige Accessoires wie alte Plattenspieler, Radios, stimmige schwarz weiß Fotos bekannter Künstler und in der Ecke, gleich am Übergang zum Bühnenaufgang befindet sich ein heiß begehrtes Objekt: ein Massagesessel. Das Teil ist urgemütlich und kann richtig was! Kaum eine Minute steht er ungenutzt, der Reihe nach lässt sich jeder durchkneten, mancher gleich mehrmals.
Vor ein paar Jahren waren wir schon einmal auf diesem Festival, ich glaube es war 2008. Damals allerdings im kleinen Spiegelzelt, das bums baller voll war und das Konzert auf Minibühne und subtropischen Bedingungen in unser persönliches Geschichtsbuch eingegangen ist.
Heute also neues Spiel, neues Glück bzw. neues Zelt. Das große viermastige Zirkuszelt diesmal. Ein weiteres Highlight: Es gibt wieder Internet, zwar nicht gerade schnell, vor allem, als alle Bandmitglieder und Crew gleichzeitig im WWW unterwegs sind, aber immerhin so, dass man wieder Tourberichte und Fotos online stellen kann und die diversen Anlaufstellen im Netz mit Informationen füttern kann. Die moderne Zivilisation hat uns wieder!
Die Zeit vergeht wie im Flug und so manche Minute versüßt mir der lederne Freund in der Ecke beim Rückenkneten. Da wir heute alleine spielen – zumindest im Zirkuszelt – gibt es sogar einen Soundcheck. Der ist schnell abgefrühstückt und es wird Zeit fürs Abendessen.
Bis es ans Umziehen geht, chillt jeder auf seine Weise, die einen in den Schaukelsesseln, die anderen vorm Rechner, die nächsten im Massagesessel oder einfach draußen in der Sonne. Im Hintergrund hören wir ein Schulband diverse Klassiker spielen und spätestens bei „Knocking on Heaven’s Door“ wird mir mal wieder klar, dass man wohl an manchen Nummern nicht vorbei kommt. Ich glaube, dieses Lied hat jeder Musiker schon mal selbst gespielt…
Kurz vor 20 Uhr versammeln wir uns zum allabendlichen Ritual, bevor das Intro gestartet wird und wir die Show beginnen. Die Stimmung ist ausgelassen und alle Beteiligten vor und auf der Bühne gut drauf. Kleine technische Problemchen treten da schnell in den Hintergrund und wir spielen volle zwei Stunden. Ein sehr schöner Abschluss für dieses Wochenende!
Viele Fans erwarten uns noch nach der Show und wir bleiben draußen, bis der letzte seine Unterschrift und sein Foto hat. Dann räumt die Security freundlich, aber bestimmt, das Foyer und wir ziehen uns nach hinten zurück.
Jetzt geht es erst einmal nach Hause, um in drei Wochen wieder mit Vollgas den restlichen Festivalsommer anzugehen. Bis dann!
Hipp Höpp
Ducky