21.1.2012, Wilhelmshaven, Stadthalle

21.1.2012, Wilhelmshaven, Stadthalle

Guten Morgen, liebes Tagebuch,

ich erwache gegen 10 Uhr vom Regen, den der Wind gegen mein Kojenfenster weht. Irgendwie ja ganz gemütlich. Bei mir zuhause schneit es dagegen jetzt dicke Flocken, hier am Meer ja eher die Seltenheit.
Ich stehe auf, schlüpfe in meine Klamotten und steige über die Metalltreppe nach oben zum Backstagebereich der Stadthalle.
In den unzähligen kleinen Garderoben suche ich mir eine mit Tageslicht aus, wo ich meinen Rechner aufbauen kann. Doch bevor ich mit dem täglichen Wahnsinn beginne, besuche ich erst einmal das Catering. Die Auswahl ist nicht besonders riesig, also gibt es Wurstbrot und Kaffee extra groß, bevor ich mich wieder an meinen Rechner setze und den Tourbericht von gestern schreibe. Die erste Aufgabe für heute ist geschafft. Leider ist das Wetter miserabel und so fällt der geplante Ausflug ans Meer sprichwörtlich ins Wasser. Jetzt heißt es, sich andere Betätigungsfelder zu suchen. Ich entdecke mal wieder mein längst eingemottetes Burgenspiel für mich. Da bin ich zumindest aufgeräumt.
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Bis zum Soundcheck, der wie immer um 16 Uhr stattfindet. Die Halle hat heute den Charakter eines Theatersaals und eine ähnliche Akustik. Nicht ganz so scheppernd wie gestern, etwas weicher im Klangbild, trotzdem mit viel Raumklang. Also mal wieder auf Dämmfleisch warten und sich beim Konzert überraschen lassen.
Ich bin inzwischen dazu übergegangen, während den Konzerten des Öfteren meinen rechten Inear-Hörer aus dem Ohr zu nehmen. So höre ich wunderbar den Raumklang, habe meinen privaten Mix im linken Ohr und bekomme den Druck der Gitarrenboxen direkt ab. Eine davon liegt unter mir, ich stehe auf einem Gitter genau darüber. Die zweite Box, die mit Mikrofon (übrigens ein Shure KSM 27, falls es irgendwen interessiert) fürs Publikum abgenommen wird steht seitlich neben meinem Riser. Das sorgt in dieser Kombination für schönen Panoramasound, schon deswegen macht es manchmal Spaß, einen Stöpsel aus dem Ohr zu nehmen.
An Ally’s Geigensound wird noch etwas nachtariert, bis sie happy damit ist und dann kommen sie wieder: Die schlimmen drei Stunden bis zur Show, in denen ich so oft nichts mit mir anzufangen weiß. Da kommt es ganz geraten, dass sich das Catering heute etwas zieht und somit unterm Strich weniger Zeit zu überbrücken ist.
Ich probiere ein Autorennen auf dem iPhone aus und habe eine lustige Ablenkung gefunden. So kommt der Abend schneller als üblich und Burn starten ihre Show, für mich der Startschuss mich umzuziehen und langsam auf den Abend einzustimmen.
Wir ritualisieren und los geht’s. Zweite Show mit Ally. Es läuft super und mal kann getrost den Gedanken, dass hier ein Ersatz auf der Bühne steht, ausblenden und einfach Musik miteinander machen. So macht das Sinn und Spass!
Wilhelmshaven feiert und die Massenpolka beim Pakt kann sich sehen lassen. Geilomat!
Entsprechend lang dauert nach der Show die Autogrammstunde und die angebotene Aftershowparty fällt leider aus Zeitgründen aus. Der Bus fährt gegen halb 2 weiter nach Kiel. Und von dort hören bzw. lesen wir uns morgen!
Jetzt klingt der Abend erstmal in aller Ruhe, bei netten Gesprächen und guten Getränken aus.

Gute Nacht!

Hipp Höpp

Ducky