21.11.2015, Solothurn, Kofmehl

21.11.2015, Solothurn, Kofmehl

Guten Morgen, liebes Tagebuch!

Ich erwache irgendwann morgens und wir stehen nach einer unfassbar „langen“ Fahrt von knapp 90 Kilometern an der Halle des heutigen Geschehens. Das Kofmehl in Solothurn. Das letzte Mal waren wir hier mit zwei Aushilfen, weil unsere beiden Damen in Mutterschaftsurlaub waren. Statt dessen waren Ally und Jutta mit dabei. So ist die Halle für Anna und Bifi neu, wir Jungs dagegen kennen den Laden bereits und haben ihn als kultig und rundum angenehm in Erinnerung. Und dieses Bild bestätigt sich beim Betreten der Halle.

Hey Ho, was für ein toller Laden!

Unten ist die Halle mit Bühne, Balkonen und Galerie. Im ersten Stock befinden sich die Backstageräume. Eigentlich ist der gesamte erste Stock, der sich ringförmig um die Hallenmitte schmiegt, ein einziger großer Backstageraum. Mit Bar, Sofas, TV, und allem, was man sonst so auf Tournee braucht.

Es regnet in Strömen und langsam aber deutlich sinken die Temperaturen. Irgendwann mischen sich Schneeflocken zum Regen und abends schneit es. Es wird Winter…

In der Halle merkt man davon natürlich reichlich wenig und die Crew bemüht sich in einem lustigen Bühnentetris, zumindest das Notwendigste auf die Minibühne zu zimmern. Ich freue mich ein weiteres Mal über die Spielsituation mit Barhocker. So habe ich meinen eigenen kleinen Mikrokosmos und bin hier schon mal gut verstaut. Vorne wird es schon deutlich enger und Thomas hat zwischen seinen Monitoren und dem Schlagzeug im Kreuz keinen Platz mehr für ein Piano. Die Bühne muss an dieser Stelle kurzerhand mit Hilfe zweier leerer Kisten nach vorne verlängert werden, dass zumindest die Monitore, neudeutsch Wedges, aus dem Weg geräumt werden können.

Das 14 Uhr Ritual findet diesmal wieder in größerer Runde statt, nachdem Marc nun weiß, dass das Budweiser im Kühlschrank Starkbier mit 7,5 Umdrehungen ist und man es nicht wie normales Bier trinken sollte…

Um 15.30 machen wir nochmal einen Gitarrenpegelcheck. Ich habe eine neue Klassische am Start, die wunderschön klingt, allerdings im Vergleich zu den anderen relativ wenig Pegel liefert. Das muss nun angeglichen werden. Eine halbe Stunde später kommen die Kollegen dazu und wir checken gemeinsam den Sound.

Jetzt geht es wieder relativ zügig dahin. Abendessen, umziehen, einstimmen. Nebenbei läuft die Sportschau und ehe wir uns versehen ist es kurz vor 8. Zeit für das Schandmäulchen, den Abend zu eröffnen. Die Stimmung ist großartig und so ziehen wir uns nach der ersten Runde gut gelaunt um für den Hauptact, also uns selber…

Auch das Hauptset sprüht heute von Improvisation und dem einen oder anderen entsprechend zelebrierten tonalen oder textlichen Ausrutscher. Wir haben in jedem Fall viel Spaß und das Publikum ebenfalls. Nach zwei Stunden ist das Hauptset durch und wir verlassen die Bühne, um uns kurz umzuziehen und frisch zu machen. Dann geht es wieder raus zu den Fans.

Zurück im Backstagebereich erwartet uns eine Schandmaultorte mit dem Logo dieser Tournee darauf. Das Bild von diesem Laden erneuert sich. Hier fühlt man sich willkommen, hier kommt man gerne her.

Ich packe meine Sachen zusammen und mache mich auf den Weg zum Bus. Durch den ersten Schnee in diesem Winter.
Ich sitze noch ein wenig unten, dann verabschiede ich mich nach oben in meine Koje.

Gute Nacht

Hipp Höpp

Ducky