23.6.2011 Wien, Arena
23.6.2011 Wien, Arena
Guten Morgen, liebes Tagebuch!
Ich steige bei strahlendem Sonnenschein in Niederbayern in mein Auto und mache mich auf den Weg nach Gröbenhell, denn das nächste Tourwochenende steht an. Auf der Autobahn bricht dann die Hölle los. Es stürmt und gießt aus Kübeln, Äste und ganze Bäume liegen quer auf der Fahrbahn und in Höhe Landshut ist die rechte Spur von der Feuerwehr gesperrt, weil sie komplett überflutet ist. Das fängt ja gut an…
Ich komme gegen 21.30 Uhr an und habe mir jetzt erstmal ein kühles Bierchen verdient! Prost!
Die Kollegen trudeln nach und nach ein und wir besteigen den Bus und stechen in Richtung Wien in See. Die Nacht wird zum einen recht kurz, weil wir noch lange zusammen sitzen, zum anderen recht unruhig.
Gegen 8 wache ich auf und steige aus dem Bus. Eine Toilette wäre jetzt toll, allerdings öffnet die Arena erst um 12. Ein paar Dixis stehen um die Ecke, die sind aber alle verschlossen. Das ist gar nicht gut! In der Ferne sehe ich ein offenes Gebäude, hier werde ich endlich fündig. Jetzt kann ich mich nochmal eine Runde hinlegen, sonst passiert ja gerade nichts Spannendes.
Punkt 12 stehe ich auf und freue mich aufs Frühstück. Danny tobt sich an der Rühreipfanne aus und so muss jeder eine riesen Portion essen, bevor es schlecht wird. In der Halle ist es drückend schwül und es verspricht ein heißes Konzert zu werden… Doch erstmal gilt es, den Tag bis zur Show mehr oder weniger sinnvoll zu nützen. Es stehen ein paar Korrekturen für das neue WETO-Booklet an und es gibt schnelles Internet. Das ist für mich als Landei immer großartig, da kann ich in kurzer Zeit alle Updates machen, für die ich zuhause Tage brauchen würde. Überhaupt ist W-Lan eine großartige Erfindung, die mir schon manchen Tourtag versüßt hat.
Punkt 18 Uhr gibt es Abendessen, Schnitzel oder wahlweise Schnitzel mit Kartoffelsalat oder wahlweise Kartoffelsalat. Nicht zu viel vor der Show!
Ich rolle mich noch ein viertel Stündchen auf die Couch und kurz nach 19 Uhr beginnt das allgemeine Umziehen, Einstimmen und Ritualisieren.
Wir stürmen die Bühne und es wird ein sehr heißer, aber auch sehr lustiger Abend. Alle sind in Höchstform und so manche kurzfristige Improvisation gepaart mit Thomas‘ Geschichten jagen über die Bretter.
An dieser Stelle möchte ich dem geneigten Leser ein neues Mitglied in der Schandmaulfamilie vorstellen: Duce, der diesen Sommer für Murdock einspringt und für meine und Annas Backline zuständig ist. Sehr netter Typ, der eine neue Scala für den Alkoholpegel eingeführt hat. Das Ganze funktioniert nach Bundangaben wie bei der Gitarre, wobei nüchtern etwa zwölfter Bund bedeutet, erster Bund dagegen den Verlust der Muttersprache und des Gehvermögens.
Beim Spion holen wir Bone auf die Bühne, der lange Zeit unseren FOH-Sound gefahren hat und in Wien wohnt. Er bekommt heute als erster eine goldene Schallplatte überreicht, hat doch die „Kunststück“ Goldstatus erreicht! Unsere eigenen bekommen wir im Juli überreicht.
Das Wichtigste nach der Show heute ist duschen, so nass wie wir nach der Biosauna sind! Danach geht’s noch einmal raus zu den Fans, bevor wir relativ zügig an Bord des Busses steigen. Es liegt ein Mörderritt bis nach Helmstedt vor uns. Gute Nacht!
Hipp Höpp
Ducky