Tourtagebuch 2020

24.9.2020, Strandkorbkonzert II, Mönchengladbach

Guten Morgen, liebes Tagebuch!

Es ist schier unglaublich! Der „Festivalsommer“ 2020 bietet ein weiteres Konzert! Ein echtes, vor Publikum! 450 Strandkörbe im 16 tausender Stadion. Ein tolles Konzept in einem mehr als erbärmlichen Jahr! Alles startet am Vortag! Es dürfte verständlich sein, dass in diesen Zeiten der Gürtel enger geschnallt wird und wir auf extremen Sparkurs gehen. Der 7,5 Tonner ist also wieder von Avis, wird in diesem Fall von uns Jungs beladen und Stefan und mir knapp 700 Kilometer durch Deutschland gefahren.
Das Wetter passt zu diesem Sommer und zum Laden regnet es Bindfäden.

Matthias hat den LKW abgeholt und beim Ausweichen vor einem Linienbus den rechten Außenspiegel zerbrochen. Der hat jetzt die klassische Spider-App und ist nur noch eingeschränkt zu gebrauchen. Dafür holt man sich beim Berühren lustige kleine Glassplitter in die Hand. Gegen halb 12 sind wir startklar und starten in Richtung Mönchengladbach. Es ist verdammt viel los auf der Strecke und nach 10 Stunden erreichen wir das Hotel. Es ist unglaublich mild und so wird das wohlverdiente Feierabendbier im Freien genossen.

Am nächsten Morgen geht es gegen halb 12 in den Sparkassenpark, den wir ja vom ersten Strandkorb Open Air bereits kennen. Es gibt Schnittchen und Kaffee und es ist deutlich kälter geworden!
Gegen 16 Uhr ist Soundcheck und wir proben noch einmal die beiden neuen Songs, die wir heute spielen werden: „Knüppel aus dem Sack“ und „die Königsgarde“. Dann gibt’s auch schon Abendessen und wir stimmen uns bei lauter Musik auf den Abend ein. Gut, dass das Thermounterhemd am Start ist, es ist richtig kalt geworden!
Wir genießen den Abend in vollen Zügen! Erstens, weil es unser Leben ist, für euch zu spielen und zweitens, weil niemand weiß, wie es im nächsten Jahr weitergeht. Wird es wieder Festivals geben? Was meint ihr?
Mit dem letzten Akkord endet das zweite und letzte Open Air in diesem Jahr. Wer uns noch einmal sehen möchte, kann dies am 9.10. und 10.10. in München im Backstage. Im Bierzelt, überdacht und ebenfalls mit Hygienekonzept. Es gibt noch Karten!!! Hieran merkt man im Übrigen, dass nicht nur der Musiker an sich verunsichert ist, sondern auch der Zuschauer…
Der Abend klingt vor dem Hotel bei dem einen oder anderen Kaltgetränk aus, bevor das Bett laut ruft. Bei mir ploppt der Sommer 2020 und alles, was er mit sich brachte und noch bringen wird, in Form von Gedanken und Emotionen auf und ich verabschiede mich in mein Zimmer. Lange schlafe ich nicht und um halb 8 Beende ich das Herumwälzen, duschen, gehe frühstücken und gegen 9 machen Stefan und ich uns auf die Rückfahrt.
Ein großer Unfall, an dem wir nach einer Stunde vorbei sind und eine Komplettsperrung der A9 lassen die Fahrzeit diesmal auf 11 Stunden ansteigen. Wenigstens hört zum Ausladen der Regen auf und ich machen mich gegen 21 Uhr auf die Heimreise. Nochmal 200 Kilometer. Aber im Auto. Das fährt auch schneller als 90 km/h…
Die Nacht wird wieder kurz, meine Tochter hat am nächsten Morgen Kommunion. Wegen Corona schon 2x verschoben. Diesmal aber wirklich…

Gute Nacht

Hipp Höpp

Ducky