26.06.2016 Videodreh in Hamburg
Guten Morgen, liebes Tagebuch!
Das neue Album steht in den Startlöchern und die Arbeiten vorm Release am 9.9. diesen Jahres laufen auf Hochtouren. Dazu gehört neben allem anderen auch der obligatorische Videodreh. Gleich zu drei Nummern werden diesmal bewegte Bilder aufgezeichnet: Zu „Leuchtfeuer“, „Zeit“ und „zu zweit allein“. Wir drehen in Hamburg, genauer an der Elbe an einem Strand mit Leuchtturm im Hintergrund und auf einem historischen Zweimaster.
Irgendwas von wasserdichten Schuhen heißt es noch im Vorfeld…
Anreisetag ist der 26.6. Da ich mindestens eine Gitarre dabei habe und einen Koffer entscheide ich mich für die Reisevariante per Bahn. Thomas ebenfalls und Matthias fährt Nachtzug. Ich steige in Plattling ein und der Reiseplan ist, dass ich mich in Nürnberg mit Thomas treffe. Aber die alte Volksweisheit „Ohne Ziel und ohne Plan fährt allein die deutsche Bahn“ trifft auch heute und mein Zug hat 10 Minuten Verspätung, ich aber nur 8 Minuten zum Umsteigen. Die Schaffnerin beteuert, dass alles getan wird, den Anschlusszug in Nürnberg zu erreichen, zumal hier der halbe Zug umsteigen will. Kurz vor Nürnberg die Durchsage, dass alle Anschlüsse, insbesondere ICE 1166 erreicht werden. Die Menschen um mich atmen auf und ICE 1166 fährt uns allen direkt vor der Nase davon. Danke, Deutsche Bahn! 30 Sekunden warten und alles wäre gut gewesen. So fahre ich mit dem nächsten Zug nach Würzburg und von da weiter nach Hamburg. Da meine Sitzplatzreservierung natürlich für die Katz war, setze ich mich mit einem netten Miitleidenden und zwei Polizisten ins Bordbistro. Ein Pils später sieht die Welt schon anders aus und irgendwie bekomme ich anscheinend als einziger im Zug das Deutschlandspiel auf mein Tablet. Was wiederum zur Folge hat, dass sich das Bordbistro rasant füllt, weil es sich herumspricht, dass hier das Fußballspiel läuft. Nette Menschen laden mich auf Kaffee und Bier ein und die Fahrt gestaltet sich überraschender Weise doch noch als sehr lustig. In Hamburg angekommen, nehme ich mir ein Taxi zum Hotel, wo bis auf Matthias schon alle da sind. Wir setzen uns auf einen Absacker in die Hotelbar, wo sich unser Kellner als Festivalbesucher und Fan entpuppt. Ein netter Kerl, dem es schwer fällt, sich das leidige „Sie“ abzugewöhnen.
Irgendwann fallen wir alle in die Betten, morgen wird schließlich ein langer Drehtag und wir sind gespannt, was uns alles erwartet.
Der Wecker klingelt und ich mache mich erst einmal als Frühstück. Ein tolles Buffet eröffnet den Tag, der mit Sonnenschein aufwartet.
Zwei Taxen holen uns ab und wir fahren zum Museumshafen, wo die Filmcrew, die wir bereits vom Euch-zum-Geleit-Dreh kennen und der spektakuläre Holz-Hochseekutter Präsident Freiherr von Maltzahn mit seiner netten Crew.
Auf ihr werden wir gleich Video eins für „Zeit“ drehen.
Wir ziehen uns um, kommen in die Maske, wobei wir Jungs zusammen nicht halb so lange brauchen, wie ein einziges Mädel. Ein Schelm, der Böses denkt…
Das Wetter ist Bombe und wir steuern hinaus auf die Elbe. Wie immer werden unzählige verschiedene Einstellungen gedreht, auf dem Schiff, von einem Beiboot aus. Es macht tierisch Spaß und wir genießen Sonne und Wind und haben einen tollen Dreh.
Um. 18.30 geht es zum Mittagessen. Richtig gelesen! So kann sich der Werte Leser vorstellen, dass der Tag noch etwas länger wird….
Denn Dreh zwei steht an für Leuchtfeuer. Am Elbstrand. Es regnet inzwischen aus Eimern, hört aber rechtzeitig zum Dreh wieder auf. Gleich bei der zweiten Totale haben wir dafür Dank auflaufendem Wasser und der Bugwelle eines Frachters quietschnasse Hosen und Schuhe. Da hätten selbst Gummistiefel nichts geholfen, weil die einfach von oben vollgelaufen wären. Einmal damit abgefunden ist es gar nicht mehr so wild, denn die Elbe ist gar nicht so kalt wie erwartet. Die Schuhe werden dafür jetzt 3 Tage zum Trocknen brauchen. Wir drehen bis in die Nacht hinein und mit nassen Füßen und Hosen wird es dann doch irgendwann empfindlich kalt. Wir drehen schnell und konzentriert. Und sind gegen Mitternacht fertig. Zwei Stunden schneller als erwartet. Jetzt schnell zum Hotel, noch einen Absacker bei unserem Kellnerfreund genommen und ab ins Bett, denn diese Nacht wird verdammt kurz. Alle bis auf Thomas, der noch einen Drehtag mehr hat, fahren wieder nach Hause.
Auf ins nächste Abenteuer mit der Deutschen Bahn. Denn am Gleis erfahre ich, dass als ICE-Ersatz ein IC fährt. Ohne Bordrestaurant, ohne Reservierungen, dafür mit schlappen 30 Minuten Verspätung. Ob ich da meinen Anschluss bekomme, für den ich 6 Minuten habe? Wohl kaum. Ist mir jetzt aber noch egal.
Ich lehne mich zurück und freue mich über einen tollen Drehtag mit vielen Eindrücken.
Hipp Höpp
Ducky