26.6.2011 Gelsenkirchen, Blackfield Festival
26.6.2011 Gelsenkirchen, Blackfield Festival
Guten Morgen, liebes Tagebuch!
Acht Uhr morgens. Wir befinden uns auf direktem Landeanflug aufs Blackfield. Fahrer Dieter hat das zweifelhafte Vergnügen, den Bus erst einmal einen knappen Kilometer samt Anhänger rückwärts zu manövrieren. Rechts Zaun und Wald, links der Kanal, die Straße zwei Autobreiten. Ich bin in dem Moment mal wieder höchst ehrfürchtig, bei mir wäre die Fuhre bestimmt nach wenigen Metern entweder auf der einen Seite aufgerissen, der Hänger verkeilt oder als U-Boot abgesoffen. Glück für alle, dass Dieter fährt und nicht ich…
Das Gelsenkirchener Amphitheater ist eine super Location für Open Air Konzerte und nach all dem Regen die letzten Tage, steht der heutige Tag im Zeichen der Sonne. Morgens noch etwas zögerlich, wird sie gegen Mittag dann so kräftig, dass ich kapituliere und in eine kurze Hose schlüpfe.
Als erster Programmpunkt steht Duschen auf dem Plan! Hier kann man das tun, ohne blöd angemacht oder gesteinigt zu werden. Die meisten schlafen noch und so packen Danny und ich die Gelegenheit beim Schopfe und entweihen die frisch geputzten Wasserspender. Jetzt kann der Tag kommen!
Für die meisten Bandmitglieder beginnt der Tag dagegen mit einer Schnellhygienisierung, steht doch um 14 Uhr eine Autogrammstunde auf dem Programm und das bedeutet 13 Uhr wecken für alle, egal wie lang die Nacht davor war.
Das fiese bei dieser Autogrammstunde ist der Stand der Sonne. Die knallt nämlich von schräg vorne auf uns nieder und jedes Mal, wenn wir zu den Fans hochblicken, hilft nur noch blinzeln oder die Augen schließen. Auf die Fotos, die da entstanden sind, bin ich jetzt schon gespannt… Zeitgleich zum Unterschriftenmarathon läuft eine Laptopband, deren Namen ich nicht mehr weiß. Die ist auf alle Fälle so laut, dass man sein eigenes, geschweige denn das Wort der Fans nicht verstehen kann. Nach einer guten Stunde ist die nächste Band dran und wir heben es gerade so geschafft, allen Fans ihr Autogramm zu geben.
Apropos Laptop. Heute darf ich Zeuge werden, was passiert, wenn bei einer Band, die zur Unterstützung des Laptops auf der Bühne steht – und das auch noch zu einer guten Uhrzeit – das Laptop abraucht. Man könnte es vorsichtig als Demaskierung bezeichnen. Auf alle Fälle kann ich kaum glauben, was ich da sehe und höre, bzw. eben nicht mehr höre. Da sollte man sich vielleicht überlegen, ein Backup-System am Start zu haben. Oder ne CD einschieben und Vollplayback machen… Naja, das soll mein Problem nicht sein, im Gegenteil. War das ganze Programm schon etliche Minuten im Delay, sind wir jetzt dem Zeitplan sogar ein wenig voraus, weil die Laptopband ohne Laptop die Bühne deutlich schneller räumt, als vorgesehen.
Ich freue mich auf Eisbrecher, wir kennen uns alle schon ewig, sind wir doch ursprünglich aus dem gleichen Landkreis. Gemeinsam haben wir noch nie ein Festival geheadlined und heute können wir gemeinsam die Walze aus dem Münchner Westen demonstrieren.
Gegen Ende der Show von Alexx und Co beginnen wir uns umzuziehen, versammeln uns neben dem Backstagegebäude und stimmen uns auf den Abend ein. Es wird ein schöner Ausklang des Wochenendes für uns und für die Festivalbesucher, die nicht schon auf dem Heimweg sein müssen ein schöner Ausklang des Festivals.
Nach der Show ziehen wir uns um und machen uns auf dem Weg zum Bus steht uns doch eine lange Nacht im Bus bevor. Bis zum nächsten Wochenende!
Hipp Höpp
Ducky