26.7. – 27.7.2019 Bassum Open Air, Pforzheim, Sommersprossen Open Air
26.7. – 27.7.2019 Bassum Open Air, Pforzheim, Sommersprossen Open Air
Guten Morgen, liebes Tagebuch!
Gefühlt kaum zuhause gewesen, geduscht und umgezogen, geht es auch schon wieder weiter. Hoch in den Norden nach Bassum. Das liegt südlich von Bremen. Wir treffen uns wie immer am Vorabend, um ein paar kleine Set-Änderungen zu besprechen und anzuspielen. Dann kommt der Bus relativ zeitig, immerhin haben wir eine lange Strecke vor uns.
Passend zur Ferienzeit ist viel los auf den Straßen und „unsere“ Abfahrt natürlich gesperrt, also gibt es einen Umweg über Bremen und wir kommen mit Verspätung an. Der erste Kaffee ist längst getrunken und wir erblicken einen tollen Park mit Mittelaltermarkt. Sau schönes Ambiente, ich wusste das im Vorfeld tatsächlich gar nicht! Zur Krönung des Tages gibt es auch noch für jeden Musiker einen eigenen Dayroom mit Bett und Bad. Luxus pur! Dazu kommt super nettes Personal vom Haus und lecker Essen. Toll hier!
Ich wandere erstmal über den Markt und ein Stück am Bach entlang, pendle zwischen meinem Dachgeschoßzimmer und dem Catering und drehe mit Stefan ein kleines Video. Wir haben uns für die Band eine kleine Drohne zugelegt und damit kann man ziemlich geile Bilder einfangen. Noch ist Stefan alleiniger Master des Controllers, aber das wird sich die Tage noch ändern…
Der Tag ist sommerlich, keine Wolke am Himmel und heiß. Theoretisch könnte man alle halbe Stunde duschen, unterm Strich werden es insgesamt aber „nur“ dreimal. Einmal mittags, einmal nachmittags, einmal nach der Show. Doch bis zu der ist es noch ein Weilchen und es steht erst einmal der Soundcheck an. Verläuft gewohnt reibungslos und so dürfen die Kollegen von Waldkauz auf die Bühne, die heute den Supportjob übernommen haben. Wir Schandmäuler treffen uns derweil zu einem kleinen Onlinemeeting, dann gibt’s auch schon Abendessen. Der Nachteil an den Einzelzimmern zeigt sich dann in der Einstimmphase vor der Show. Jeder ist irgendwo im Haus verteilt und ständig klingelt es in der A-Team-WhatsApp-Gruppe. Wann treffen wir uns? Wo treffen wir uns? Vorher stimmen? Oder früher losgehen? Ein Teil ist informiert, ein anderer eher weniger und die internen Zeitpläne der einzelnen Musikanten sind nicht synchronisiert. So hat Bifi schon Hummeln im Hintern wegen der bevorstehenden Stimmerei. Matthias dagegen muss, als wir schon loslaufen wollen, erst noch mal aufs Klo… Trotzdem kommen wir alle rechtzeitig, wenn auch nicht gleichzeitig, bei der Bühne an. Bifi stimmt, Saskia auch. Dann sind alle startklar und die Crew hat die viertel Stunde, die Waldkauz überzogen haben, wieder reingearbeitet. Es kann also pünktlich losgehen und es steht ein Vollset von rund 2 Stunden auf dem Programm. Intro ab und rauf auf in den Glutofen. Was für eine tolle Kulisse und was für eine Party! Da ist es auch egal, dass die Instrumente bei der Hitze in Sachen Tuning ein gewisses Eigenleben entwickeln… Nach 120 Minuten sind wir klatschnass, aber glücklich! Jetzt duschen und dann raus zu den Fans auf den einen oder anderen Met. Dann geht es möglichst zeitig weiter, denn auch nach Pforzheim ist ein langer Weg. Die Order ist also: Backstage räumen und Abfahrt! Das bekommt aber auch wieder nicht jeder mit und so starten wir – wer hätte es anders erwartet – nicht früher sondern mit leichtem Delay. Mich ruft die Koje, bis gleich!
Dank Reiseverkehr und der gestrigen Abfahrtssituation sind wir wieder länger unterwegs als gewollt. Macht aber heute nix, es gibt weder Vorband noch sonstigen Druck. Nur in die Einfahrt muss man mit dem Bus erstmal rückwärts kommen. Ganz schön eng! Klappt aber irgendwann und es gibt Frühstück und Kaffee! Heute haben wir eine gemeinsame Garderobe im Keller. Die Bühne steht in einem Innenhof und ist sehr ordentlich dimensioniert. Hier finden den ganzen Sommer über Konzerte statt und heute sind wir dran.
Saskia hat seit gestern schlimme Ohrenschmerzen und so schicken wir sie ins nächste Krankenhaus. Dadurch verschiebt sich der Soundcheck, denn wir brauchen eigentlich keinen, wohl aber Saskia, wie auch immer ihre heutige Hörsituation aussehen wird…
Gegen 16.30 Uhr ist sie zurück und hat ein Ohr fein mit Salbe und Watte ausgetopft. Da passt schon mal keine In Ear Hörer rein. Also muss es mit einem gehen und Saskia kommt irgendwie klar! Rechtzeitig zum Abendessen fängt es an zu regnen. Die Prognosen für heute sind alles andere als vielversprechend, doch zunächst hellt es wieder auf und es scheint, als wäre das Gröbste an uns vorüber gezogen.
Auch zum Showstart sieht es noch ganz ok aus. Aber irgendwann öffnen sich die Schleusen und es schüttet aus Eimern. Zumindest die Orkanböen bleiben aus, aber gegen Ende der Show kommt ein Gewitter angezogen. Es steht ein Showabbruch im Raum und wir hangeln uns durch die letzten Zugaben. Geschafft! Nur die allerletzte Nummer stimmen wir aus Sicherheitsgründen nicht mehr an. Danke an alle, die im Regen mit uns getanzt und der Party bis zum Schluss beigewohnt haben!
Wir legen uns trocken und lassen den Abend gemütlich ausklingen.
Dann ruft der Bus und irgendwann die Koje!
Bis bald in Thale!
Gute Nacht!
Hipp Höpp
Ducky