27.1.2012, Rostock, Mauclub
27.1.2012, Rostock, Mauclub
Guten Morgen, liebes Tagebuch,
den Start in den neuen Tag habe ich ja bereits gestern ausführlich geschildert. Die letzte Raste ist wenige Kilometer vor Rostock und – sollte der Klub noch nicht auf sein, gibt es gegenüber eine Tankstelle. Ich schlafe auf dem Sofa vorne ein und erwache pünktlich um 10 Uhr, als der Mauclub seine Pforten öffnet. Perfektes Timing. Ab auf die Keramik…
Tourleiter Paul ist so nett und bucht mir ein Tageszimmer im gegenüberliegenden Ibiz-Hotel und ich packe meine Sachen und mache mich auf den Weg dorthin. Bett, Klo, was will Mann da mehr?!
Zum Soundcheck um 16 Uhr bin ich wieder zurück und muss erst einmal kurz über die „Bühne“ lachen. Da passt quasi nix drauf, nicht einmal Stefans Schlagzeug steht auf einem Riser. Meine zweite Gitarrenbox ist direkt im Truck geblieben, die andere steht gefährlich nah direkt auf Ohrhöhe neben mir auf meinem Amprack. Matthias Bassbox ist hinter einem Case verschwunden, dass als Mooving-Light-Stativ dient. Mal sehen, wie das hier tut…
Ich muss erst einmal die Lautstärke von meinem Framus Dragon nach unten korrigieren. Und zwar deutlich. Das ist schade, weil dann einfach der Dampf fehlt, mir heute aber auch relativ wurscht (bayerisch für egal) ist. Mein Arbeitsplatz ist zudem wieder Bühnenaufgang und so stehe ich bei irgendwelchen Wechseln oder Auf- und Abgängen zwangsläufig im Weg und darf mich geschickt mit Gitarre und dann mir an Backlinern und Mitmusikern vorbeifädeln.
Auf alle Fälle ist es sehr heimelig.
Nach dem Soundcheck verschwinde ich nochmal im Hotel, schlafe eine Stunde und packe schließlich meine 7 Sachen, um mich auf den Weg zum Klub zu machen. Es ist kurz vor 8 und nach meinem Plan sollte es um 8 losgehen. Doch draußen steht eine riesen Schlange an Menschen an und ich denke: „Oh, noch gar kein Einlass?“ Ich drängel mich vor bis zur Tür und sehe: Doch, aber der dauert! Die EINE Dame an der Garderobe ist hoffnungslos überfordert und so sind noch längst nicht alle drinnen, als Burn anfangen zu spielen. MEIN Zeitplan war also richtig…
Langsam wird es Zeit sich umzuziehen. Ich stoße heute aus gegebenem Anlass mit Cola an und wir betreten die Bretter vor proppevollem Haus. Es wird ein familiäres Konzert, bei dem die Fans und wir viel Spaß haben, leider können wir aufgrund der Bühnensituation aber nicht die Show abfeuern, die wir gerne hätten.
Für mich gibt’s heute feinen Zwieback nebenbei zu knabbern, dazu Cola und Wasser. Öfter mal was Neues!
Nach dem Konzert warten noch sehr viele Fans auf uns und so wird die Autogrammstunde ein kleiner Marathon auf wenig Platz, wo es manchmal schwierig wird, den Arm mit dem Stift in Schreibhöhe zu bringen…
Gegen halb 2 heißt es: Alle an Board, irgendwann hat sich auch bis zu Matthias herumgesprochen, dass mit „alle“ auch er gemeint ist und wir können starten. Ich sitze noch bis um 3 Uhr bei den Kollegen, dann lege ich mich in meine Koje und schlafe bald wie ein Stein, um am Morgen oder vielmehr mittags in Bochum zu erwachen. Aber das ist eine neue Geschichte!
Hipp Höpp
Ducky