3.11.2017, Magdeburg, altes Theater

3.11.2017, Magdeburg, altes Theater

 Guten Morgen, liebes Tagebuch!

Zwei Nächte zuhause, kurz durchschnaufen, Wäsche waschen, den Koffer neu sortieren und schon geht es wieder auf die Straße. Saskia möchte noch einmal kurz proben und so mache ich mich um 18.30 Uhr auf den Weg nach München. Nach 2 Stunden bin ich da und wir proben noch ein paar (Geigen-)Knacker. Nachdem Tobi den ersten Block gegeigt hat, ist ab dieser Rutsche Saskia an der Fiddel mit dabei. Und sie macht ihre Sache sehr gut!

Magdeburg_2017-4

Pünktlich um 22 Uhr rollt der Nightliner vor und wir besteigen unser fahrbares Hotel. Auf geht’s nach Magdeburg. Vorher müssen wir noch kurz am Flughafen vorbei und Lichtmann Philip und seinen Papa aufsammeln. Dann kann es weiter gehen nach Sachsen-Anhalt.
Wir sitzen noch ein wenig beisammen, dann geht es in die Koje.

Ich erwache vom Einpark-Geschaukel und weil die Blase eh voll ist, stehe ich auf und suche die heiligen Hallen auf. Hier waren wir das letzte Mal vor ein paar Jahren auf einem Zwischenstopp auf der Reise nach Wacken. Ich erinnere mich an die Halle, die Backstageräume habe ich aber anders in Erinnerung. Egal. Das Rührei schmeckt so oder so.

Gut gestärkt und voll Elan baue ich mein Büro auf. Problem: Es gibt lediglich eine Steckdose im Raum und die hat Matthias – der aus unerklärlichen Gründen bereits wach ist – in Beschlag genommen. Also geht’s auf Mehrfachsteckersuche und irgendwann bekomme ich vom Haus einen Dreifachverteiler. Die nächste Hürde ist das Internet. Ich will ein Update herunterladen, nach unzähligen abgebrochenen Versuchen gebe ich aber schließlich auf. Dann eben morgen! Also mache ich den üblichen Mailkram am Tablet, da kann ich auf das W-Lan pfeifen. Um halb 5 ist Soundcheck und wir ziehen ihn mit Jacken und Kapuzen bekleidet durch. Es ist bitterkalt in der Hütte und die Heizung läuft noch nicht. Saskia darf sich ein paar Nummern wünschen und bald sind alle glücklich was der kleine Muck (man nennt sie auch Julia) stellvertretend für Cese zusammenschraubt.

Der restliche Abend besteht aus Nahrungsaufnahme, Warten, Umziehen, Warten, Musikhören und wieder Warten. Aber schließlich ist es soweit und wir sind dran mit unserer Show. Wir ritualisieren und verstecken uns zum Teil hinterm Kabuki (das sind diese Vorhänge mit Abwurfmechanismus…). Das Intro läuft, die Mädels starten die Melo von „vor der Schlacht“ und mit einem fulminanten Schlagzeugeinzähler geht es los. Thomas steht mit großer Geste hinter dem Vorhang, ebenso Matthias, Stefan (ok, der sitzt…) und ich. Jetzt fällt der Vorhang… Oder besser gesagt: sollte fallen. Tut er aber nicht. Wir schauen uns mit großen Fragezeichen an, Thomas zuckt noch mit den Schultern, um dann seitlich am Vorhang vorbei zu huschen. Der fällt nun aber doch. Da gab es wohl ein kleines Missverständnis.
Es geht weiter mit Pleiten, Pech und Pannen. Matthias Bass hat ständig Aussetzer. Man tuscht das Instrument. Die Aussetzer gehen weiter. Etliche Songs später wird der Sender neu gescannt und justiert. Jetzt läuft es problemfrei weiter. Herrlich.
Saskia mach ihre Sache großartig und die Show wird eine runde Sache. Weitere technische Pannen bleiben uns erspart.

Nach dem Konzert wird sich frisch gemacht und dann geht es auch schon wieder raus zu den Fans. Noch ein paar nette Gespräche und schließlich ruft der Bus bzw. sein Fahrer. Abflug nach Rastatt!

Für mich gibt es noch ein Wasser und dann geht es ab in die Koje.

Gute Nacht!

Hipp Höpp

Ducky