30.7.2016 – 31.7.2016, Saarbrücken und Weinheim

Guten Morgen, liebes Tagebuch!

Es ist wieder soweit. Wir treffen uns in Gröbenhell zur Bandprobe, wo wir für die Herbsttour bereits die neuen Stücke proben. Außerdem machen wir für einige Songs Akustikversionen, die wir noch bei diversen Gelegenheiten live aus dem Proberaum streamen wollen.
Der Nightliner kommt wie immer gegen Mitternacht, wir verladen uns und unser Gepäck und dann geht es auch schon auf die Straße in Richtung Saarbrücken.
Ich erwache von der Sonne, die meine Koje in einen Backofen verwandelt und stehe auf. Auf dem Tourpass stand „Messe“, also dachte ich an eine große Halle. Doch es ist Open Air auf dem Messegelände. Das Wetter ist super und nach einem kleinen Imbiss starte ich in den Tag. Thomas hat den Eingang zu einem alten Bunker entdeckt und das „Drei ??? Fieber“ erwacht in uns. Cese ist auch dabei und so beschließen wir, einen Blick in die Gänge zu werfen. Dazu muss man sich auf den Boden legen und unter der Absperrung hindurch robben. Mit Taschenlampen bewaffnet machen wir uns auf den Weg. Ein bisschen unheimlich ist es schon, als wir um die erste Ecke biegen. Vor einem Schrottfeld mache ich Halt. Thomas und Cese klettern da noch drüber, ich habe aber nur eine kurze Hose an und keine Lust, mich an dem Müll zu verletzen. Also begebe ich mich zurück zum Ausgang und krieche auf dem Bauch liegend zurück an die frische Luft.
Ich hole mein Klapprad aus dem Bus, das ich genau für solche Tage dabei habe. Der Hinterreifen ist platt. Na prima! Der nette Trucker, der auch unsere Cases fährt, hilft mir mit einer Minipumpe von Tschibo aus. Dummerweise frisst sich der Kopf durch die Reibungswärme am Ventil fest und beim Versuch, sie wieder zu entfernen, bricht die Pumpe und der nette Trucker reißt sich den ganzen Unterarm auf. Zum Glück nimmt er das Ganze mit Humor und ich besorge ihm in den nächsten Tagen eine vernünftige Pumpe für unterwegs.
Schließlich ist es Zeit für unseren Soundcheck und wir begeben uns auf die Bühne. Es gibt ein paar technische Probleme, die wir aber in den Griff bekommen und so kann der Abend kommen.
Tolles Wetter und ein feierwütiges Publikum machen den Tag zu einem rundum gelungenen Erlebnis.
Nach Unheilig gehen wir wieder raus zu den Fans und werden heute sehr euphorisch empfangen. Nach rund 1,5 Stunden ziehen wir uns zurück und sitzen bei unserem Bus noch mit Musikern und Crew von Unheilig zusammen und ratschen. Irgendwann ruft mich die Koje und wir fahren weiter nach Weinheim.

Auch hier weckt mich die Sonne. Wir stehen neben einem Park recht nah am Stadtkern. Weinheim ist wirklich ein schönes Fleckchen und ich mache mich mit meinem Koffer auf den weiten Weg zum Backstage. Unsere Garderobe befindet sich im Schloss und dort in einem Container. Wie man auf so eine Idee kommt muss man mir mal erklären. Tolle Kulisse, Stuck an den Decken, alte Holztüren mit Intarsien und dann stehen da plötzlich ein paar Container… Was für ein Stilbruch.
Da man für alles recht weit laufen muss, geht der Tag mit einigen Kilometern ins Land. Der Soundcheck läuft heute problemlos und zügig und findet wie alles sehr früh statt, denn um 21 Uhr muss hier Ruhe herrschen. Also ist unsere Auftrittszeit bereits auf 17.45 Uhr angesetzt. Trotz Wolken hält das Wetter und es wird ein schöner Auftritt vor toller Parkkulisse.
Nach der Show von Unheilig geben wir wieder Autogramme. Die Unendlich-CDs sind ausverkauft und die T-Shirts gehen auch langsam aus. Es scheint also zu gefallen, was wir tun. Unser Autogrammtisch, der heute wieder aus einer garnierten Mülltonne besteht, steht gegenüber von einem Getränkestand und so steht der Versorgung mit Caipi und Co nichts im Wege…
Am Bus trifft man sich zu später Stunde wieder zum Sit In und irgendwann startet der Bus in Richtung Heimat.

Gute Nacht

Hipp Höpp

Ducky