7.11.2017, Kassel, 130bpm
7.11.2017, Kassel, 130bpm
Guten Morgen, liebes Tagebuch!
Was für ein verrückter Film… Am 5.11. waren wir in Ulm, am 6.11. ist spielfrei. Wir landen morgens in Gröbenhell, um dann nachts weiter zu fahren.
Also steige ich ins Auto und fahre die 200 Kilometer (einfach) in meine niederbayerische Heimat Niederbayern. Das erste, das mir zuhause – wie immer – auffällt, ist diese Ruhe. Auf Tour ist IMMER irgendeine Geräuschkulisse. Der Bus Brummt, Musik spielt, Menschen quatschen, Pfannen zischen, Kisten rumpeln usw.
Und hier? Ruhe! Schön 🙂
Ich verbringe also den Tag zuhause, weil ich morgen Geburtstag habe und da wieder unterwegs bin. Meiner Tochter war es aber ein Anliegen, dem Papa etwas zu schenken und mit ihm zu feiern. Also pfeife ich auf die Kilometer und tauche mal kurz ins Kontrastprogramm ein. Abends bringe ich die Kleine noch ins Bett, springe unter die Dusche und mache mich auf den Rückweg. Um 23.30 Uhr geht der Bus, also fahre ich gegen 21.30 Uhr los. Um die Zeit ist ja nicht los auf den Straßen.
In Gröbenhell besteigen wir alle den Nightliner und um Punkt 12 bekomme ich ein Ständchen von den Kollegen und als nunmehr offiziell alter Sack mache ich mich auf den Weg in die Koje.
Ich schlafe ganz gut, bin aber relativ früh wach. Also stehe ich auf, gehe in die noch bitterkalte Halle, esse eine Kleinigkeit und sehe ein, dass der Tag mich noch gar nicht braucht. Aber vielleicht ja mein Kopfkissen? Das freut sich, mich wiederzusehen und die Freude ist ganz meinerseits.
Aber irgendwann verabschieden wir uns und ich mache mich auf den Weg zurück in die Halle. Die ist immer noch eiskalt, aber der Backstageraum ist schön warm. Herrlich. Stefan ist DJ und er und Matthias spielen das alte Spiel „deine Musik finde ich voll doof“ und in der zweiten Runde „geht das bitte leiser“. Wobei das „bitte“ wahlweise auch weggelassen werden kann. Ich versuche, durch die zahlreichen Geburtstagsglückwünsche durchzusteigen, was eine ganz schöne Mammutaufgabe ist. Aber ich freue mich sehr, dass so viele nette Menschen an mich denken und mir per Facebook, Mail, Whats App, SMS oder ganz altmodisch per Telefonanruf gratulieren. So vergeht der Tag recht schnell und wir nähern uns dem Abend. Ich konnte für meine Geburtstagsparty die bekannten Bands „Krayenzeit“ und „Schandmaul“ gewinnen, für die heutige Livemusik zu sorgen. Wahnsinn. Bei „Schandmaul“ darf ich sogar selber ein paar Nummern mitspielen. Also eigentlich alle. Doppelwahnsinn. Es wird ein tolles Konzert. Nicht viel Platz auf der Bühne, Matthias und ich haben nicht mal Riser heute. Macht nichts. Es ist heiß und stickig. Dafür umso näher und intimer. Ich mag solche Shows, die Platz für spontane Ideen und Aktionen lassen.
Nach 2 Stunden verlassen wir durchgeschwitzt und happy die Bühne. Es wird kurz geduscht, dann geht’s nochmal raus zu den großen und kleinen Fans. Die Krayenzeitler haben noch eine Geburtstagsüberraschung für mich und es gibt lecker Whisky, der auch gleich verköstigt wird, und die neue CD von ihnen. Ich freue mich. Nette Kollegen, denen ich von Herzen Erfolg und einen festen Platz im Musikzirkus wünsche! Und den nötigen langen Atem.
Irgendwann ist auch dieser Tag wieder vorbei und es geht ab in den Bus. Wir sitzen noch gemütlich zusammen. Ich tappe wieder mal in die Erdnussfalle, gönne mir noch ein Wasser und dann verschwinde ich in meine Koje. Weiter geht’s morgen in Köln, bevor eine einzelne Nacht zuhause im eigenen Bett ansteht. Und dann? Geht’s schon wieder weiter…
Gute Nacht!
Hipp Höpp
Ducky