25. -26.11.2016, Bremen und Berlin

Guten Morgen liebes Tagebuch!

Und wieder grüßt das Murmeltier. Es geht auf in den nächsten Tourblock, diesmal hoch in den Norden. Zuvor heißt es, sich zum Proben zu treffen. Tjark Evers soll live umgesetzt werden und das will natürlich auch geprobt werden. Schließlich gilt es das Studioarrangement auf die Band aufzuteilen, weil weder Thomas 4 Hände noch Anna 2 Celli gleichzeitig spielen kann.
Außerdem gibt es noch das Meeresrauschen nachzuahmen und natürlich die Glocke der Kirche.
Laßt euch überraschen….

Da die Fahrt entsprechend weit ist, steigen wir bereits um 9 in den Bus und starten in Richtung Norden. Gegen 11 beginnt bereits das große Gähnen und ich verabschiede mich bald in meine Koje.
Nach einer ruckeligen Nacht stehe ich gegen 8 Uhr auf. Zum Glück sind die Caterer schon in der Halle und ich kann die Toilette benutzen. Dann lege ich mich noch einmal hin, denn es ist neblig, grau und kalt und wenig einladend.

Um 10 Uhr ist endgültig Schluss mit dem Zwiegespräch mit dem Kopfkissen und ich begebe mich in die Backstageräume. Die Heizung ist noch aus und es ist bitterkalt. Erstmal einheizen!
Dann gehts runter ins Catering, das wieder einmal sensationell gut ist.
So gestärkt kann der Tag kommen! Der erste Termin ist das tägliche 14 Uhr Ritual, dann steht um 15.30 Uhr der Soundcheck an. Neben dem normalen Wahnsinn proben wir noch einmal für die Welturaufführung von Tjark Evers.
Der restliche Tag vergeht wie im Flug: Abendessen, Einlass, Krayenzeit… Dann sind wir auch schon wider an der Reihe und bereiten uns auf die Show vor. Es wird ein toller Abend im Pier 2 mit einer schönen Premiere vom Tjark.
Jetzt heißt es duschen, umziehen und raus zu den Fans.
Micha und ich gründen nachts noch kurzerhand das neue Erfolgsduo die „famösen Camperboys“ Ducky Diamond und Lucky Horse…t. Morgen nehmen wir unseren ersten Megahit „tanze Samba mit sie“ auf. Das wird die ganz große Nummer, eine Stadientour ist bereits in Planung 😉

Ducky Diamond und Lucky Horse…t

Irgendwann ruft mich trotzdem oder gerade deswegen meine Koje. Gute Nacht!

Gegen 7 Uhr morgens kommen wir in Berlin an. Ich drehe mich bis 10 nochmal erfolgreich auf die andere Seite, dann gehts in die Columbiahalle.
Hier wurde im Backstagebereich angebaut und das Ergebnis ist ein super schöner neuer Raum mit Tageslicht und Terrasse und einladenden Sesseln und Sofa. Dazu nagelneue Sanitärräume. Toll, das wertet die Columbiahalle nochmal deutlich auf!
Das Catering unterscheidet sich heute etwas von den sonstigen. Es stehen keine großen Warmhaltebehälter in der Gegend herum, sondern es wird frisch zubereitet. Das Sortiment steht auf die Tafel geschrieben und man ordert direkt und wird bekocht. Super frisch und super lecker.
So gibt’s erstmal Rührei und dazu Antipasti und Hummus auf Brot.
Frisch gestärkt baue ich meinen Rechner auf und mache mich an Bürokram. Derweil wird der Truck entladen und die Crew baut in der Halle auf. Um 14 Uhr findet die tägliche Unterbrechung in Form des Mittagsrituals statt.
Um 15 Uhr gibt es noch ein kurzes Meeting, ob wir noch Änderungen an der Setliste vornehmen sollen oder sie erst einmal so belassen. Wir einigen uns recht schnell auf Letzteres.
Dann geht’s auf die Bühne. Es steht der alltägliche Soundcheck an.
Wir nehmen uns Zeit und sind irgendwann alle zufrieden. Zwischen Soundcheck und Abendessen ist eine Zeit, wo entweder alle auf einmal noch etwas wollen oder es ist gähnende Langeweile. Heute trifft ersteres zu. Ich klinke mich irgendwann aus dem allgemeinen Wahnsinn aus und setze mich ins Catering. Abendessen ist angesagt. Dazu ein kühles Erfrischungsgetränk und der Wahnsinn kann mich mal.
Trosi kommt noch auf einen Besuch vorbei, dann wird es Zeit, die Musikbox anzuwerfen und ein wenig in Konzertstimmung zu kommen. Krayenzeit spielen bereits auf und wir ziehen uns um.
Das Konzert wird ein richtig Schönes mit viel Platz für Improvisation und Spontanität und die Berliner feiern gebührend mit uns.
Nach der Show geht’s kurz unter die Dusche, dann wieder raus zu den Fans. Das ist für mich heute ein sehr besonderes Erlebnis, denn heute höre ich wie sonst selten so geballt, wie sehr unsere Arbeit geschätzt wird. Dass wir tatsächlich noch 100% live spielen, dass unsere Lieder Kraft und Trost spenden und dass es gut ist, dass wir so sind, wie wir sind. Das tut wirklich verdammt gut und ist auch viel weniger destruktiv als das Motto „nicht gemeckert ist Lob genug“… Was jetzt nicht heißen soll, dass wir immer und überall gelobt werden wollen. Aber so ein geballtes positives Feedback wie heute nehme ich gerne als warmes Gefühl mit.
Zur Krönung bekomme ich noch einen sehr leckeren Whisky, genauer einen Crown Royal Black, geschenkt, weil ich immer so schöne Tourberichte schreibe. Das freut mich doch sehr und die Kollegen von Krayenzeit sind sehr schnell von einer kleinen Verköstigung zu überzeugen.
Dann wird es auch schon wieder Zeit, die Backstageräume zu räumen und wir klettern an Bord des Busses, der uns wieder in Richtung Heimat schippert. Von da geht es dann nächsten Donnerstag wieder weiter.
Aber jetzt ruft erst einmal meine Koje!

Gute Nacht!

Hipp Höpp

Ducky