20.11.-22.11.2019 Artus-Tour Teil 5: Bielefeld, Wiesbaden, Dresden
20.11.-22.11.2019 Artus-Tour Teil 5: Bielefeld, Wiesbaden, Dresden
Guten Morgen, liebes Tagebuch!
Der vorletzte Block der Artustour steht an! Es war die kürzeste Pause zuhause und statt Mittwochabend geht es heute bereits am Dienstag weiter.
Bielefeld ist unser erstes Ziel. Der gute alte Lokschuppen, früher Ringlokschuppen.
Leider wird der heute an einem Saure-Gurken-Mittwoch bespielt, ein anderer Termin war nicht möglich. Und so sind wir heute in der kleineren Halle mit der Intension, nächstes Mal wieder ein Wochenende mitzunehmen.
Bei der Wahl der Backstageräume gibt es kurze Verwirrung: Tourmutti Dirk ist noch nicht da und so steht an der gewohnten Bandgarderobe heute „Crew“ und umgekehrt. Das ist im Prinzip egal, nur tummeln sich in der Bandgarderobe meist mehr Menschen gleichzeitig und deshalb wird irgendwann zurückgetauscht. Besonders spannend für Videomann Matze, der seine gesamte Technik bereits ausgebreitet und an alle im Raum verfügbaren Steckdosen gestöpselt hat. Dafür hat die Band jetzt ausreichend Platz für Laptop-City. Der mediale Wahnsinn kann weitergehen…
Ich fühle mich heute leicht angeschlagen – wir reden von Jammern auf Luxus-Niveau-Bereich – und der frische Ingwer samt Zitrone im Catering wird meine Daueranlaufstelle. Und die Kaffeemaschine. Und die Kartoffelsuppe, die ich mir mit ordentlich Chili aufpeppe.
Um halb 4 ist Soundcheck, den wir zügig hinter uns bringen. Ich drehe im Anschluss mit Matze noch ein „Arbeitsplatz-Video“, dann wird es Zeit fürs Abendessen. Wir haben ein kleines Online-Meeting und dürfen uns an unfassbar kreativen Ideen vom Videomann erfreuen. Da sind tolle Ideen dabei und morgen starten wir bereits mit der Umsetzung. Da dürft ihr sehr gespannt sein…
Das Abendessen ist zum Reinsetzen lecker, ich fürchte ich muss zwischen den Tourblöcken zwei längere Runden laufen gehen…
Jetzt gibt es erstmal ein kleines Verdauungsnickerchen in meiner Koje, dann schaue ich, dass ich bis zur Show wieder Fahrt aufgenommen habe. Vroudenspil eröffnen den Abend und wir stimmen uns altbewährt auf die Show ein: gute Musik – natürlich immer Geschmacksache – und gute Laune. Der Abend kann kommen! Und er kommt gewaltig! Vorteil der kleineren Halle ist das Clubfeeling und es wird sehr warm und sehr energiegeladen. Das macht Laune!
Nach weit über 2 Stunden ziehen wir uns kurz zurück, um zu duschen und uns trocken zu legen, dann geht es wieder raus zu den Fans. Es gibt nette Gespräche und viele Fotos. Und ein paar Beschwerden, dass Thomas nicht da ist. Hier nochmal zur Erklärung: Thomas hat während einer laufenden Tour von uns allen die Order, nicht mehr rauszugehen. Die Gefahr, sich eine Erkältung oder Schlimmeres einzufangen ist einfach zu groß und auch schon vorgekommen. Das ist weder arrogant noch sonst was, es ist einfach eine Schutzmaßnahme. Autogramme können immer per frankiertem Rückumschlag an unsere Shopadresse komplettiert werden. Und wir anderen stehen immer zur Verfügung!
Schließlich ist auch dieser Abend erfolgreich gewuppt und der Bus ruft! Weiter geht’s nach Wiesbaden in den alten Schlachthof.
Wir stehen hinter dem Gebäude, von einem Bauzaun geschützt. Ich wache recht früh auf und versuche es erst gar nicht mit Umdrehen. Es geht in die Halle, wo ich meinen Rechner aufbaue. Dann zur Kaffeemaschine. Klar, dass der Wassertank leer und der Satzbehälter voll ist. Dann gibt’s auch noch diverse Knöpfe. Der erste beschert mir einen Espresso. Ok… Für den Anfang. Der zweite sorgt für eine Latte Macchiato. Gruselig… Hille kommt zur Hilfe und nimmt mir das Milchschaumdings ab. Knopf drei bringt schließlich wie erwünscht eine einfache Tasse Kaffee. Schwarz. Ohne Zucker. Jetzt kann ich auch mein Rührei genießen.
Für meinen Gute-Morgen-Post brauche ich noch ein Foto. Kamerafrau Nina hat welche gemacht, das Problem ist nur das Internet. Irgendwo am Gang finden wir zumindest LTE und via HotSpot komme ich schließlich zu meinem Bild. Prima!
Die Sonne lacht und bis zum nächsten Termin ist genug Zeit, etwas die Beine zu vertreten und frische Luft zu tanken. Herrlich.
Zurück in der Halle geht es weiter mit dem täglichen Tourwahnsinn in Form von Sozial Media, Meetings, Gesprächen zu den Shows, Ideen spinnen, Mails beantworten und so weiter. Wer denkt, mit 2,5 Stunden Show ist der Job erledigt, der irrt!
Am Nachmittag ist Großbesuch angesagt. Freund Stiller kommt mit Frau und Kind, Paul bekommt Familienbesuch und ebenso Hille. Macht insgesamt 4 Kinder, die den Raum bereichern. Schön J
Der Soundcheck findet heute in Bühnenklamotte statt, damit wir für diverse Livevideos (lasst euch überraschen…) Close Ups aufnehmen können. Das bietet sich gerade bei großen Bühnen an.
Im Anschluss gibt’s noch ein kurzes Bandvideo abzudrehen, dann ruft das Abendessen.
Weil die Nacht recht kurz war, lege ich mich noch einmal in die Koje. Ich stehe rechtzeitig wieder auf, um nicht zu zerknautscht zu wirken und es beginnt die allabendliche Routine bis zur Show.
Schließlich heißt es ritualisieren, anstoßen und auf den Abend fokussieren. Wir dürfen im Schlachthof eine großartige Party erleben und es ist schwer zu beschreiben, wie es sich anfühlt, von soviel positivem Feedback durch die Show getragen zu werden. Ein kleiner Endorphin-Rausch.
Verschwitzt, aber glücklich verlassen wir die Bühne. Duschen, umziehen, ein paar Kohlenhydrate nachschieben – nach so einer Show hat man oft einen wahnsinnigen Hunger – und dann geht es wieder raus für Fotos, Autogramme, Gespräche.
Und irgendwann ist auch dieser Tag Geschichte und der Bus ruft zur Abfahrt. Das letzte Konzert dieses Blocks steht an: Dresden!
Mich ruft nach einem kleinen Kojenzwirbler mein Kopfkissen!
Die Schotterpiste zum alten Schlachthof in Dresden weckt mich gegen 6 Uhr morgens, dann stehen wir und ich schlafe bis 9 weiter. Stefans Telefon klingelt, und ich stehe langsam auf. Erstmal einen gepflegten Kaffee. Weil die Bohnen – natürlich – leer sind bediene ich mich am Filterkaffee. Davon steht eine ganze Kanne warm. Und das obligatorische Rührei dazu!
Läuft! Tag kann kommen! Und wie der kommt! Ganz schön getaktet heute: Soundcheck ist vorverlegt, weil wir um 17 Uhr im Abaddon Mystic Store eine Autogrammstunde haben. Inklusive Taxifahrt hin und zurück. Da sind 2 Stunden weg.
Entsprechend eng ist damit der restliche Tag. Zudem ist heute noch ein gefilmtes Interview für Thomas und Stefan, Saskia und ich haben ein Sozial Media Meeting mit Denise, die uns bei dieser Arbeit unterstützt. Außerdem wird eine weiter verrückte Idee von Matze in die Tat umgesetzt und direkt vor dem Soundcheck gedreht. Der Soundcheck dient heute wieder den Close Ups, was bedeutet, dass wir in Bühnenklamotte antreten.
Dann kommt auch schon das Taxi, das uns zur Autogrammstunde bringt. Ein sehr netter kleiner Gothikladen, der bis ins letzte Eck gefüllt ist mit Klamotten, Accessoires und Klimbim.
Es wird eine sehr nette und entspannte Runde und nach einer Stunde fahren wir wieder zurück zur Halle. Abendessen ist angesagt! Danach gibt es unser Sozial Media Meeting und anschließend ein Einstimmen auf die Show. Ein paar alberne Instagramstories werden backstage gemacht , Musik gehört, umgezogen. Dann sind Vroudenspil mit ihrem Programm zu Ende und nach einem kurzen Umbau sind wir an der Reihe. Dresden ist eigentlich immer ein Garant für tolle Stimmung und so ist es auch heute Abend: Die Hütte brennt, der alte Schlachthof bebt! Wowww, was für ein würdiger Abschluss des vorletzten Tourblocks!
Nach einer schnellen Dusche, einem Käsebrot und mit trockenen Klamotten machen wir uns auf den Weg zu den Fans, die uns schon erwarten. Irgendwann sind alle versorgt und ich mache mich auf den Rückweg. Mit ein paar netten Menschen noch plaudern und einen Absacker trinken. Das bereits fertig geschnittene Gute-Nacht-Video hochladen. Dann ruft der Bus. Wir sitzen noch bis 3 Uhr morgens, lassen die Tage Revue passieren. Dann ruft die Koje! Ankunft in Gröbenhell: 8.30 Uhr. Eine kurze Nacht! Vorhang zu und Kopf aufs Kissen!
Gute Nacht!
Hipp Höpp
Ducky